Niemand könne das glaubwürdig bestreiten, sagte Meyer der liberalen Londoner Zeitung "The Guardian". Der Diplomat war nach Angaben des Blatts in die Vorbereitungen der Irak-Invasion durch amerikanische und britische Truppen direkt einbezogen. Der Ex-Botschafter, der den Feldzug zum Sturz des Regimes von Saddam Hussein seinerzeit unterstützt habe, sei bei entscheidenden Beratungen zwischen dem britischen Premierminister und US-Präsident George Bush zugegen gewesen.
Weisungen
Der Diplomat gab das Interview im Zusammenhang mit der Veröffentlichung eines Buches über seine Washingtoner Amtszeit. Er berichtet darin unter anderem, das Londoner Foreign Office sei der Kriegsplanung kritisch gegenüber gestanden. Das Außenministerium sei deshalb von Blair umgangen worden. In den 18 Monaten vor Kriegsbeginn habe er als britischer Botschafter in Washington seine Weisungen fast ausschließlich direkt vom Premierminister bekommen.