Wien - "Bist du der Österreicher, der zum Everest will?",
rief ein Autofahrer, der den Wiener Diabetiker Geri Winkler auf
seinem Fahrrad nahe des Toten Meeres überholte. Auch in Jordanien
berichteten Medien über den Extremsportler, der für einen
Weltrekordversuch sieben Monate quer durch Asien unterwegs ist. Mehr
als die Hälfte davon verbringt er im Sattel des Fahrrades: Vom Toten
Meer bis nach Katmandu. Anfang November befand sich der 49-jährige,
der seit 21 Jahren zuckerkrank ist, ganz nach Zeitplan im Iran.
"Es waren sicher die härtesten Tage meiner bisherigen Tour, aber
jede Stunde war es Wert gewesen, hierher zu kommen", sagte Winkler
über seine letzte Etappe "durch das Wilde Kurdistan", wie er es
bezeichnete.
Versuch als erster Diabetiker den Mount Everest zu besteigen
Mitte Oktober startete der ehemalige Lehrer beim Toten
Meer und radelte durch Jordanien in Richtung der syrischen Hauptstadt
Damaskus. Die größte Etappe steht ihm nun im Iran bevor. 2.480
Kilometer Radstrecke hat er dort vor sich. Anfang April will Winkler
dann als erster Diabetiker den Mount Everest besteigen und damit den
Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde schaffen.
Seine Blutzuckerwerte bewegen sich im normalen Bereich: "Es läuft
ganz gut", meinte der Sportler in seinem Online-Tagebuch. Dort
schildert der Diabetiker auch seine Eindrücke und Erlebnisse. In
einer syrischen Polizeistation etwa freute sich Winkler über "eine
herrliche Dusche nach 130 Kilometern Wüstensand". Die Dusche war
allerdings nur ein kurzes Vergnügen. "Die Hilfsbereitschaft der
Menschen hier ist eindrucksvoll. Von allen Seiten werde ich
eingeladen, Tee, Kaffee, Wassermelonen - echter Luxus 'in the middle
of nowhere'", erzählte er.(APA)