Die Erkenntnisse der Wissenschafter um Christoph Marschner könnten eine Trendumkehr in der Computer-Entwicklung einläuten. Bisher wurden in der Regel Silizium-Kristalle genommen und diese in irgend einer Form in immer kleinere Einheiten zerteilt, um die gewünschten Chips herzustellen. "Durch die Synthese molekularer Kristalle könnte man winzige Schaltelemente, Dioden, Transistoren oder auch Leitungen gezielt aufbauen und maßschneidern", erklärte Marschner gegenüber der APA. Ein Schaltelement könnte so im Idealfall aus einem einzigen Molekül bestehen.
Technik
Grazer Chemiker synthetisierten molekularen Silizium-Kristall
Struktur ist für die Mikroelektronik interessant
Wien - Wissenschaftern des Instituts für Anorganische Chemie
der Technischen Universität (TU) Graz ist es erstmals gelungen,
gleichsam aus einzelnen Siliziumatomen die kleinste Untereinheit
eines Kristalls zu synthetisieren, wie er auch in der
Halbleiter-Industrie eingesetzt wird. Die Arbeit wurde in der
jüngsten Ausgabe der amerikanischen Wissenschaftszeitschrift
"Science" veröffentlicht.
Bisher konnten die Wissenschafter Silizium-Atome hauptsächlich zu
Ketten - so genannten Poly-Silanen - zusammenfügen. Die Synthese von
dreidimensionalen Gebilden - wie sie als Grundbausteine von
Kristallen nötig sind - ist dagegen eine schwierigere Sache. Die
Grazer Forscher konnten nachweisen, dass sie genau jenen Kristall in
der kleinsten Einheit aufbauen konnten, wie er auch für die
Mikroelektronik interessant ist.
(APA)