Graz - Das Segment "Jungwein" wird inzwischen mit
Qualitätsprodukten aus allen österreichischen Weinregionen bedient:
Mit rund 1,3 (2004: 1,4) Mio. Flaschen hält aber der steirische
"Junker" immer noch 60 Prozent Marktanteil. Rund 300 Junker-Betriebe
erwarten einen Umsatz von - gleich gebliebenen - rund 6 Mio. Euro.
Der Ab-Hof-Flaschenpreis blieb mit rund 5 Euro stabil. Präsentiert
wird der heimische Primeur heuer am 9. November an sechs Schauplätzen
in Österreich und vom 18. bis 20. November in München.
Ernterückgang um 16 Prozent
Der Junker, seit 1995 unter der Dachmarke "Junker" verkauft, macht
fünf bis sechs Prozent der gesamten steirischen Weinernte aus, die
laut Werner Luttenberger, Weinbaudirektor der steirischen
Landwirtschaftskammer, heuer mit 143.000 hl (167.000 hl) um rund 16
Prozent geringer ausfallen dürfte als im Vorjahr. Vertrieben wird der
Junker hauptsächlich über den Fachhandel in die Gastronomie.
Die Konkurrenz anderer "Junger" aus verschiedenen
Weinanbaugebieten fürchtet Luttenberger nicht, auch wenn man etwas
später - traditionell am Mittwoch vor Martini - in den Verkauf kommt:
Der Wein brauche vier Wochen vom Stock in die Flasche, "wenn er noch
knapper herausgequält wird, hat er nicht die Substanz, dass er bis
ins Frühjahr hinein gut hält". Ein Tipp des Fachmannes: Aller
Verkostungsvorfreude zum Trotz, sollte der Wein 14 Tage in der
Flasche Zeit haben, ehe er getrunken wird. "Wein braucht Zeit - das
ist ein Naturgesetz", so Luttenberger.
Rivaner als Basiswein
Als Basiswein für den Junker gilt nach wie vor der Rivaner
(Müller-Thurgau). Besondere Noten werden dann im Verschnitt mit
kleineren Mengen anderer Sorten erreicht. Erste Proben des "2005er"
versprechen "viel typisch steirische Frucht, ähnlich wie 2004", viele
Weine seien aber gehaltvoller in physiologischer Reife ausgefallen,
so der steirische Weinbaudirektor. Die erlaubten zwölf Volumsprozent
werden beim Junker knapp erreicht. Generell werden nur maximal vier
Gramm Restzucker toleriert, bei der Einreichung zur Prüfnummer fallen
15 bis 20 Prozent - Tendenz sinkend - durch, weil sie nicht der
gewünschten Typik entsprechen. (APA)