Wien – Die Konjunktur in der österreichischen Transportbranche kühlt sich weiter ab. Wesentliche Wachstumsimpulse kommen zwar wieder von der Sachgütererzeugung und vom Außenhandel. Beide Transportnachfrager verlieren aber im Vergleich zu 2004 an Wachstumstempo, sagen die Ökonomen der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) in einem am Donnerstag veröffentlichten Branchenbericht.

Der Binnenhandel und die Bauwirtschaft sollten hingegen wie schon im Vorjahr kaum eine Rolle spielen. Der Investitionsüberhang aus dem Rekordjahr 2004 dürfte nach den ersten Monaten nicht mehr ins Gewicht gefallen sein. Damals haben die Unternehmen Lkws geordert und bezahlt, um die Investitionsprämie zu lukrieren; die Fahrzeuge selbst wurden aber großteils erst heuer angemeldet. Die Lkw-Neuzulassungen sind bis zum September 2005 um gut elf Prozent gestiegen.

Abschwung naht

Ab 2006, spätestens 2007, wird der Investitionsboom in einen zyklischen Abschwung münden, sind die BA-CA-Ökonomen überzeugt. In Zukunft werde der Wettbewerbsdruck nicht nur im grenzüberschreitenden Transport, sondern auch im Binnenverkehr zunehmen, besonders nach 2009, wenn die Kabotage-Regelungen für die Transportunternehmen aus den neuen Beitrittsländern auslaufen. Insgesamt sei mit einem Rückgang der Marktanteile am Transportaufkommen in Österreich von derzeit etwa 80 Prozent auf unter 70 Prozent zu rechnen, heißt es in dem Report.

Nutznießer seien vor allem osteuropäische Frächter. Diese könnten noch auf Jahre hinaus von deutlich niedrigeren Kosten profitieren. Das Lohnkostenniveau liege um rund zwei Drittel unter dem deutschen und österreichischen. (APA, DER STANDARD Printausgabe, 04.11.2005)