Ausgangspunkt für die Gerüchte ist eine Veröffentlichung in der "Washington Post" vom gestrigen Mittwoch, wonach einige Länder Mittelosteuropas dem CIA bei der vorübergehenden Inhaftierung und dem Transport von als Terroristen verdächtigten Personen helfen. Die britische "Financial Times" berichtet in ihrer Ausgabe vom Donnerstag, bei diesen Ländern könne es sich um Polen und Rumänien handeln. Die "Washington Post" will dazu nicht Stellung nehmen.
Polen dementiert
"Darüber weiß ich nichts", sagte nun Zbigniew Siemiatkowski, der 2003 im polnischen Geheimdienst verantwortlich für die Zusammenarbeit mit der CIA war. Das habe er bereits einer Reporterin der "Washington Post" erklärt. So äußerte sich auch der damalige Verteidigungsminister Janusz Zemke, der für den polnischen Einsatz im Irak verantwortlich war.
Der Terrorismus-Experte der Nicht-Regierungsorganisation "Human Rights Watch" John Sifton erklärt dagegen, er habe Beweise dafür, dass eine vom CIA benutztes Flugzeug 2003 in Polen und anderen mitteleuropäischen Ländern gelandet sei. Dies wecke die Vermutung, dass Polen, Rumänien und Bulgarien die Gefangennahme von Terrorismus-Verdächtigen durch den CIA unterstütze, sagte Sifton der "Gazeta Wyborcza".
Flug aus Kabul
Nach Informationen der "Gazeta Wyborcza" ist auf dem Militärflughafen Szymany in den Masuren für den 22. September 2003 tatsächlich die Landung einer Boeing 737 mit der Flugzeugnummer N313P mit Flug aus Kabul dokumentiert.
Dieses Flugzeug, das der Firma Premier Executive Transport Services gehört, taucht seit Monaten in Medienberichten als Maschine auf, die angeblich inoffiziell vom CIA benutzt wird. 2004 soll es sich in Mazedonien befunden haben, am Tag der Verhaftung eines mutmaßlichen Al Quaida-Mitglieds.