London - US-Forscher haben ein Gerät entwickelt, das die Immunschwächekrankheit Aids in Sekundenschnelle feststellen kann, berichtet das britische Magazin "New Scientist" (Nr. 2425, S. 26). Bisher ist für einen solchen Nachweis, bei dem die Menge bestimmter Immunzellen im Blut gezählt wird, eine etwa einwöchige Laborprozedur erforderlich.

Fällt die Zahl der CD4+ Zellen, die für die Immunabwehr des Körpers bei Infektionen und Tumoren wichtig sind, unter einen Wert von 200 pro Mikroliter Blut, gehen die Mediziner bei einem HIV-Infizierten vom Krankheitsbild Aids aus. Auf diese Weise lässt sich auch der Erfolg einer Therapie kontrollieren.

Das neue Verfahren

Forscher der Cornell University in Ithaca und der University of Albany (beide US-Bundesstaat New York) verkleideten Elektroden mit spezifischen Antikörpern, an denen die CD4+ Zellen hängen bleiben. Dadurch wird der Stromfluss behindert, so dass daraus die Dichte der Zellen berechnet werden kann.

Durch ein Kontrollverfahren mit fluoreszierender Farbe wird zudem überprüft, ob nur die gesuchten Zellen kleben blieben. "Das ist der erste Schritt hin zu einem handlichen, preisgünstigen und einfachen Gerät, das die Zahl der CD4+ Zellen im Blut ohne aufwendige Infrastruktur bestimmt", sagte Forschungsleiter James Turner. Die Originalarbeit ist im Fachjournal "Biosensors & Bioelectronics" (Bd. 21, S. 696) erschienen. (APA)