Nach Angaben der israelischen Streitkräfte schlugen nach Sonnenuntergang zwei Geschosse in der Ortschaft Netiv Haasare ein, die unmittelbar nördlich des Gazastreifens liegt. Der Rettungsdienst teilte mit, fünf leicht verletzte Zivilpersonen seien behandelt worden. Der Fernsehsender Kanal Zwei berichtete, eine Rakete sei ohne Schaden anzurichten in einem Feld außerhalb der Stadt Sderot eingeschlagen.
Artelleriebeschuss als Antwort auf Raketenangriffe
Die israelischen Streitkräfte beantworteten die Raketenangriffe mit Artilleriebeschuss des nördlichen Gazastreifens, von wo die Raketen abgefeuert wurden. Über mögliche Opfer lagen zunächst keine Informationen vor. Am Dienstag hatte die israelische Luftwaffe mit einem gezielten Angriff in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen einen Hamas-Aktivisten und ein Mitglied einer anderen militanten Gruppierung getötet.
Mit Blick auf diesen gezielten Luftangriff sagte Hamas-Sprecher Suhri, seine Organisation behalte sich zwar Vergeltungsaktionen vor, bleibe aber dem Gewaltverzichtsabkommen vom Februar verpflichtet. Seitdem haben die Hamas und die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden keine Anschläge mehr in Israel verübt, während sich der Islamische Dschihad zu vier Selbstmordanschlägen bekannt hat. Ein anderer Hamas-Sprecher, Muschir al Masri sagte allerdings, nach den israelischen Angriffen sollte "niemand von einer Verlängerung dieser Waffenruhe träumen".
Beisetzung der am Dienstag getöteten Palästinenser
Nach dem Luftangriff vom Dienstag wurden die beiden getöteten Palästinenser beigesetzt. Dabei führten militante Palästinenser Raketenwerfer mit sich und feuerten in die Luft. In Sprechchören wurde Rache für die Toten gefordert. Der Luftangriff galt Hassan Madhun, einem von Israel gesuchten Führungsmitglied der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden. Außerdem wurde das Hamas-Mitglied Fausi Abu Kara getötet, der als Experte für den Raketenbau galt. Der israelische Außenminister Silvan Shalom sagte am Mittwoch, die "gezielten Angriffe" würden so lange fortgesetzt, bis sich der palästinensische Präsident Mahmud Abbas entschließe, die militanten Organisationen zu entwaffnen.