Daraufhin hatte sie gesagt, bei der Benennung des Generalsekretärs müsse der neue Parteivorsitzende mitreden. Als neuer Vorsitzender wurde am Dienstagabend von führenden Sozialdemokraten der Ministerpräsident von Brandenburg, Matthias Platzeck, vorgeschlagen. Am Dienstag hatte die ebenfalls zur SPD-Linken zählende stellvertretende SPD-Vorsitzende Heidemarie Wieczorek-Zeul angekündigt, ihren Posten zu räumen.
Gegen Müntefering
Nahles war ursprünglich vom Parteivorstand am Montag für das Generalsekretärs-Amt nominiert worden. In der Sitzung hatte sie gegen den ausdrücklichen Willen von Parteichef Franz Müntefering kandidiert und einen deutlichen Sieg über dessen Wunschkandidaten, Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel, errungen. Daraufhin hatte Müntefering angekündigt, beim Parteitag in Karlsruhe nicht wieder anzutreten. Vor allem Vertreter des rechten SPD-Flügels hatten Nahles und ihren Unterstützern aus dem linken Flügel die Schuld für die Krise gegeben und ihren Rückzug gefordert.
SPD-Rechte gegen Nahles
Die SPD-Rechte nannte Nahles am Mittwoch auch als stellvertretende Vorsitzende untragbar. Der Sprecher des konservativen "Seeheimer Kreises", Johannes Kahrs, sagte der ARD vor der Entscheidung über Nahles' neue Rolle, es dürfe keine Belohnung für die "Königsmörderin" geben.