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Mukhtaran Mai

Foto: APA/ Rahat Dar
Washington - Eine pakistanische Frau, die vor drei Jahren in ihrer Heimat zum Opfer einer Massenvergewaltigung wurde, hat den US-Kongress um Hilfe angefleht. "Auf allen Ebenen wird versucht, meine Stimme zum Schweigen zu bringen", sagte die 33-jährige Mukhtaran Mai vor dem US-Kongress. "Die pakistanische Regierung verfolgt mich", fügte Mai hinzu. "Polizisten, die mich unterstützen wollen, werden zwangsversetzt."

Beziehung zu Frau aus anderer Volksgruppe

Der Fall der pakistanischen Frau hatte im Jahr 2002 weltweit Aufsehen erregt. Die Vergewaltigung war von einem Stammesrat beschlossen worden, nachdem ihr Bruder angeblich eine Liebesbeziehung mit einer Frau aus einer anderen Volksgruppe eingegangen war. Nach der Vergewaltigung war Mai gezwungen worden, vor einer Menge von Schaulustigen nackt nach Hause zu gehen.

Familie muss "um ihr Leben fürchten"

"Ich bin die Stimme jener pakistanischen Frauen, die im Kampf für ihre Rechte und für Gerechtigkeit Ihre Unterstützung benötigen", sagte Mai vor den US-Abgeordneten. Weil sie sich gegen die "Unterdrückung" aufgelehnt habe, müsse nun ihre Familie "um ihr Leben fürchten". Nachdem untere Gerichtsinstanzen im Fall Mai insgesamt 13 Beschuldigte freigesprochen hatten, wurden diese auf Anordnung des Obersten Gerichtshofs im Juni wieder inhaftiert.

Aussage vor einer Menschenrechtsgruppe erst nach Protest erlaubt

Pakistans Präsident Pervez Musharraf hatte Mais ursprünglich für den Juni geplante Reise in die USA zunächst untersagt, weil ihre Aussage vor einer Menschenrechtsgruppe das Image des Landes im Ausland schädige. Nach massiven internationalen Protesten wurde diese Entscheidung wieder aufgehoben. Musharraf löste im September eine neue Protestwelle aus, als er sagte, einige Frauen sähen in Vergewaltigungen ein Mittel, Visa für Auslandsreisen zu erhalten.(APA)