Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat Pläne zum Verkauf seiner Mediengesellschaft Mediaset entschieden dementiert. In einem Interview mit dem italienischen Starjournalisten Bruno Vespa, das in dessen Buch "Vincitori e vinti" (Sieger und Verlierer) veröffentlicht wurde, betonte Berlusconi, seine erwachsenen Kinder seien an der Entwicklung des Konzerns stark interessiert. "Sie arbeiten mit Talent und Erfolg. Sie haben die feste Absicht, das zu konsolidieren, was ihr Vater aufgebaut hat. Und sie tun es sehr gut", betonte Berlusconi.

Die älteste Tochter Berlusconis, Marina, ist vor wenigen Wochen zur Präsidentin der Medienholding Fininvest aufgerückt, die Mediaset kontrolliert. Unter der Kontrolle Fininvests mit einem Umsatz von über vier Mrd. Euro, stehen auch Verlagsgruppen, Zeitungen und Zeitschriften.

Marina Berlusconi, die mit ihrem um zwei Jahre jüngeren Bruder Piersilvio die Führung der Medienholding übernommen hatte, nachdem ihr prominenter Vater im Jahr 1993 aktiv in die Politik eingestiegen war, zählt zu Italiens reichsten Frauen. Im Fininvest-Aufsichtsrat sitzt auch Marinas Schwester Barbara, Tochter der zweiten Frau Berlusconis, Veronica.

17-prozentiger Anteil an Mediaset verkauft

In den vergangenen Monaten hatte die Familie Berlusconi einen 17-prozentigen Anteil an Mediaset verkauft. "Unsere Position erlaubte uns, eine Beteiligung zu verkaufen und zugleich die Führung der TV-Gruppe zu bewahren", erklärte Berlusconi.

Berlusconi betonte, Mediaset müsse in neue Technologien investieren. "Das Telefongeschäft ist in einer gewissen Hinsicht eng mit den Interessen der Gruppe verknüpft. Die Mobilfunktelefone senden auch TV-Programme", so Berlusconi. Der Medienunternehmer kontrolliert über Fininvest einen 50,9-Prozent-Anteil an Mediaset, Italiens stärkster Medien-Privatgruppe und Besitzerin von drei landesweiten TV-Kanälen. (APA)