Klagenfurt - Eine scharfe Rüge setzte es am Dienstag für den Noch-Klubobmann der Kärntner SPÖ, Karl Markut, von der neuen Parteivorsitzenden Gaby Schaunig. Markut hatte gegenüber der "Kleinen Zeitung" erklärt, er sei "geschockt" darüber gewesen, dass seine Ablöse als Klubchef am Parteitag verkündet wurde. Dies sei "entgegen aller demokratischen Spielregeln". Die SPÖ-Chefin bezeichnete diese Aussagen als inakzeptabel.

"Die Zeit der Kommentatoren ist vorbei", sagte Schaunig in einer Aussendung. Das neue Team der Kärntner SPÖ sei vom höchsten Parteigremium, dem Parteitag sowie von Parteipräsidium und -vorstand "einhellig und mit umfassender Mehrheit beschlossen worden", unterstrich die Parteichefin, die am Samstag mit 61,9 Prozent der Delegiertenstimmen die Stichwahl gegen ihren Regierungskollegen Reinhart Rohr gewonnen hatte. Markut, der ebenfalls für das Amt des Parteichefs kandidiert hatte, war bereits im ersten Wahlgang mit 7,1 Prozent Stimmenanteil ausgeschieden.

"Kredit- und Rufschädigung"

Es habe noch nie eine derartige Vorgangsweise gegeben, kritisierte der Wolfsberger Bezirksobmann und sprach von "an die 50 empörten Anrufen", die er erhalten hätte, manche Anrufer hätten sogar damit gedroht, aus der Partei auszutreten. Die Vorgangsweise seiner Ablöse bezeichnete der Lavanttaler als "Kredit- und Rufschädigung". Auf die Frage, ob er der neuen Parteivorsitzenden gegenüber loyal sein werde, meinte Markut: "Ich werde wachsam sein und mich kritisch zu Wort melden, wenn es notwendig ist."

Dies wiederum ist für die meisten anderen SPÖ-Bezirksobmänner nicht akzeptabel. Wenn jetzt jemand diesen gemeinsamen Weg nicht mitgehen wolle, dann stelle er sich damit selbst ins Abseits, unterstrichen die Bezirkschefs Ewald Wiedenbauer (Klagenfurt), Reinhart Rohr (Villach), Jakob Strauss (Völkermarkt), Rudolf Schober (Klagenfurt-Land), Robert Strießnig (Feldkirchen) und Hans Ferlitsch (Hermagor) in der Parteiaussendung. (APA)