Wien - Die in Wien börsenotierte Internet-Sportwettbörse Betbull The European Betting Exchange plc mit Sitz in London hat die Übernahme der deutschen Leip-Gruppe mit mehr als 80 "Wettenleip"-Wettbüros abgeschlossen.

Der Kaufpreis habe 10 Mio. Euro plus 700.000 Betbull-Aktien betragen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Bei Überschreiten gewisser "ehrgeiziger" Ergebnisschwellen in den nächsten fünf Jahren seien weitere Zahlungen vereinbart worden.

Zudem habe Betbull junge Aktien im Wert von 7,5 Mio. Euro erfolgreich im Rahmen einer Privatplatzierung im Markt untergebracht, teilte das Unternehmen weiter mit. Konkret wurden 1,25 Mio. neuer Aktien zum Preis von 6 Euro bei institutionellen und privaten Anlegern platziert.

Hinterlegungspapiere

Die neuen Aktien sollen in absehbarer Zeit in Form so genannter "Austrian Depositary Certificates" - Hinterlegungspapiere, wobei ein ADC einer Aktie entspricht - an der Wiener Börse notieren. Auf Grund der starken Nachfrage erwäge das Unternehmen die Emission weiterer junger Aktien im Volumen von weiteren 4 Mio. Euro.

Im Zug der Transaktion zieht der Gründer der Leip-Gruppe, Alexander Leip, zusätzlich zu seiner Führungsposition in der Wettenleip GmbH in den Betbull-Vorstand ein. Leip bringt eine 17-jährige Branchenerfahrung mit.

Mit den Leip-Wettbüros wird die Online-Wettbörse erstmals auch im realen Wettgeschäft aktiv. "Dank der deutschlandweiten Präsenz von Leip haben wir im deutschen Sport- und Pferdewettenmarkt deutlich Fuß gefasst - rechtzeitig vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006", erklärte Vorstandsdirektor Simon Bold.

Joint Venture

Betbull sieht sich mit der Übernahme seinem Ziel, sich als führender Wettanbieter in Kontinentaleuropa zu etablieren, einen wichtigen Schritt näher. Betbull wurde als Joint Venture des ebenfalls börsenotierten Wettanbieters betandwin und der britschen CES Software gegründet. Beide Unternehmen halten je 20 Prozent, weitere 10 Prozent hält das Management, der Rest befindet sich in Streubesitz.

Betbull versteht sich schon heute als "Europas führende Wettbörse". Das Unternehmen bietet nicht wie ein Buchmacher Wetten an, sondern nur die Plattform, auf der Spieler gegeneinander zu selbst vereinbarten Quoten wetten können.

"Wir bringen lediglich die Wetter zusammen, die Quoten anbieten und annehmen möchten", heißt es auf der Homepage . Das Unternehmen kassiert einen Gewinnabschlag von in der Regel 5 Prozent auf den erzielten Gewinn. In der Regel seien die Quoten um 20 Prozent besser als bei herkömmlichen Buchmachern. (APA)