Den Haag - Bis zur Aufklärung der Umstände des Brandes in einem Abschiebegefängnis am Amsterdamer Flughafen Schiphol setzen die Niederlande die Abschiebung eines Großteils der dort Inhaftierten aus. Dies habe Integrationsministerin Rita Verdonk beschlossen, teilte ihr Sprecher am Montag mit.

Über den Status von 270 der 350 Insassen, die in der Nähe des betroffenen Gefängnistraktes untergebracht waren, werde erst entschieden, wenn Untersuchungsergebnisse zu dem Brand vorlägen. Bei dem Feuer waren in der Nacht auf Donnerstag vergangener Woche elf Insassen ums Leben gekommen. Schon wenige Stunden nach dem Feuer wurden in den Niederlanden Vorwürfe laut, die Anlage habe den Sicherheitsstandards nicht genügt.

Vorwürfe prüfen

Drei Untersuchungsgruppen - eine technische, eine gerichtliche und eine unabhängige - sollen die Hintergründe des Brandes aufklären. Unter anderem sollen die Ermittler den Vorwurf prüfen, wonach die Gefängniswächter den Alarm nicht schnell genug ernst genommen hätten.

Von den Toten sind bisher zehn identifiziert. Jeweils zwei stammten aus der Ukraine, der Türkei und aus Surinam. Auch ein Libyer, ein Georgier, ein Dominikaner und ein Bulgare gehören zu den Opfern. (APA/AFP)