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Foto: Reuters/ESA
Paris/Darmstadt - Die europäische Raummission "Venus Express" ist startbereit. Wie die europäische Raumfahrtagentur ESA am Montag in Darmstadt mitteilte, soll die russische Sojus-Rakete mit der knapp 1,3 Tonnen schweren Sonde an Bord um 4.33 Uhr in der Nacht auf Mittwoch vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur aus abheben.

Die Trägerrakete sei am vergangenen Wochenende zur Startrampe gerollt und aufgerichtet worden. Der ursprünglich für den 26. Oktober geplante Start war wegen einer Verunreinigung innerhalb der Raketenverkleidung verschoben worden.

Mission und Mittel

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DLR) befinden sich an Bord von "Venus Express" insgesamt sieben wissenschaftliche Experimente. Spektrometer sollen die Atmosphäre und Oberfläche der Venus erkunden, eine Spezialkamera die Wolkenbewegungen auf dem Planenten fotografieren. Andere Instrumente sollen die Wechselwirkung der Venusatmosphäre mit dem Sonnenwind untersuchen. Die Kosten der Mission belaufen sich nach DLR-Angaben auf 220 Millionen Euro, davon entfallen rund 50 Millionen Euro auf Deutschland.

"Die Venus hat immer noch große Rätsel", sagte Gerhard Schwehm, Leiter planetarische Missionen bei der ESA, am Montag. Zudem liege die letzte Mission zur Erforschung des Planeten bereits mehr als zehn Jahre zurück. "Venus Express" wolle vor allem die Rotation sowie die Schichtung der weitgehend aus Kohlendioxid und Schwefelsäure bestehenden Planetenatmosphäre untersuchen. Zudem könne "Venus Express" aufklären, ob es auf dem der Erde nächst gelegenen Planeten noch aktive Vulkane gebe.

Schwehm betonte, es sei fast ausgeschlossen, auf der Venus Leben zu finden. Es gebe kaum Wasser. Zudem herrschten hohe Temperaturen und ein enormer Druck. Nach Angaben der DLR ist der Atmosphärendruck etwa 100 mal so hoch wie auf der Erde. Die Temperaturen erreichten 480 Grad Celsius.

Fünfmonatige Reise

Wie die DLR berichtete, wird "Venus Express" die Nachbarin der Erde im All nach einer fünf Monate langen Reise erreichen. Im April 2006 sollen die wissenschaftlichen Experimente beginnen. Für die Untersuchung des Planeten seien zunächst 500 Tage angesetzt.(APA/AP)