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Ghalib Abdul Mahdi, ein Bruder von Vizepräsident Adil Abdul Mahdi, wurde am Sonntag in Bagdad erschossen.

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Dutzende Opfer forderte ein Anschlag nahe Bagdad am Samstag.

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Howaider/Bagdad/Washington - Ein Bruder eines der beiden irakischen Vizepräsidenten ist am Sonntag auf dem Weg zur Arbeit in Bagdad erschossen worden. Ghalib Abdul Mahdi, Bruder von Vizepräsident Adil Abdul Mahdi, war ein Berater von Ministerpräsident Ibrahim al-Jaafari. Ghalib Abdul Mahdi sei in der Früh gemeinsam mit seinem Fahrer niedergeschossen worden, erklärten zwei Berater des Vizepräsidenten.

Handelsminister Qais Dawood Hasan erlitt bei einem Anschlag in Bagdad am Sonntag Verletzungen. Bewaffnete eröffneten das Feuer auf seinen Fahrzeugkonvoi und töteten nach Polizeiangaben zwei seiner Leibwächter. Außer dem Minister wurden fünf Leibwächter und ein irakischer Passant verletzt.

Bis zu 40 Tote bei Anschlag am Samstag

Bei einem Selbstmordanschlag nahe der irakischen Stadt Baquba (Bakuba) sind am Samstag offenbar mehr Menschen getötet worden als bisher angenommen. Mitarbeiter eines Krankenhauses gaben die Zahl der Todesopfer am Sonntag mit 30 an. 42 Menschen seien zudem verletzt worden. Augenzeugen sprachen von 40 Toten und 30 Verletzten. Am Vorabend war zunächst von 25 Toten die Rede gewesen.

Der Attentäter hatte seinen mit Datteln beladenen Laster im Zentrum der von Schiiten bewohnten Kleinstadt Howaider abgestellt. Als sich zahlreiche Kunden um das Fahrzeug versammelt hatten, um Datteln zu kaufen, zündete er die Bombe, wie die Polizei mitteilte. Auch viele Gebäude seien durch die heftige Detonation beschädigt worden. Unter den Todesopfern waren vor allem Kaufleute, die bei Sonnenuntergang in ihren Geschäften zum Fastenbrechen während des Ramadan zusammengekommen waren. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

10 Tote bei weiteren Anschlägen und Morden

Auch einheimische und US-Soldaten wurden erneut Opfer von Anschlägen. In Kirkuk starben zwei Polizisten durch eine am Straßenrand gezündete Sprengladung. In Latifiya südlich von Bagdad entdeckte die Polizei die Leichen von sieben ermordeten Irakern, darunter drei Polizisten. Allen Opfern waren die Augen verbunden und die Hände auf dem Rücken gefesselt. Ein US-Soldat kam im Norden des Landes durch eine Landmine ums Leben.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat nach eigenen Angaben versucht, die USA von einer Militärintervention im Irak abzuhalten. Italienische Zeitungen zitierten am Sonntag ein entsprechendes TV-Interview mit dem Regierungschef. "Ich habe wiederholt versucht, den amerikanischen Präsidenten von einem Krieg im Irak abzubringen", sagte Berlusconi. Er habe unter anderem auch gemeinsam mit dem libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi nach anderen Wegen und Lösungen gesucht: "Wir haben das nicht geschafft, und es kam zur Militäroperation." (APA/Reuters/dpa/AP)