Zum Abschluss des dreitägigen Besuches von Hu Jintao verabschiedete der Militärführer den chinesischen Präsidenten am Sonntag persönlich am Flughafen. In der Delegation war Außenminister Li Zhaoxing, der sich vor der Reise noch mit seiner US-Amtskollegin Condoleezza Rice telefonisch abgestimmt hatte. Die Unterhändler Chinas und der USA, Li Bin und Christopher Hill, führten am Wochenende in Seoul getrennte Gespräche mit Südkoreas Regierung, wie die Vereinbarung bei der neuen Atomrunde umgesetzt werden kann.
Druck der USA
China steht unter Druck der USA, Nordkorea zu mehr Zugeständnissen zu bewegen. Nach südkoreanischen Presseberichten ist Nordkorea nicht einmal zur notwendigen Offenlegung seines Atomwaffenprogramms bereit, solange nicht der geforderte Leichtwasserreaktor geliefert ist. Darüber wollen die USA aber erst reden, wenn das Atomprogramm beseitigt ist. An den Sechser-Gesprächen nehmen Nordkorea, die USA, China, Südkorea, Japan und Russland teil.
Bei seinem ersten Besuch in Nordkorea seit seiner Amtsübernahme 2002 besuchte Hu Jintao mit Kim Jong Il eine Glasfabrik, die mit chinesischer Hilfe aufgebaut worden war, und traf Parlamentschef Kim Yong Nam, die Nummer Zwei in der Machthierarchie. Trotz des Hungers in dem verarmten und isolierten Nachbarland hoben Chinas Staatsmedien dessen "Errungenschaften" hervor. Gleichwohl warb Hu Jintao bei Kim Jong Il für einen ähnlichen marktwirtschaftlichen Reformweg, wie ihn China schon Ende der 70er Jahre erfolgreich eingeschlagen hat.