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Foto: Reuters/Xiao Bowen
Österreich ist und bleibt ein Volk von Kaffeetrinkern - daran wird sich wohl auch durch den am 5. November begangenen Tag des Tees nichts ändern. Während hier zu Lande pro Kopf jährlich sieben kg geröstete Bohnen konsumiert werden, was einen europäischen Spitzenwert darstellt, rinnen lediglich aus 200 Gramm aufgebrühter Tee durch jede rot-weiß-rote Kehle.

Dabei wird das Österreichische Tee-Institut nicht müde, die Vorteile von Schwarz- und Grüntee hervorzuheben. In den unscheinbaren "Wunderblättern" würde weit mehr stecken, als nur Geschmack: milde Anregung durch Koffein, Schutz vor Viren und Bakterien durch "Radikalfänger", Senkung des Risikos für Arterienverkalkung und Herzinfarkt, vorbeugende Wirkung gegen Krebs, Stärkung des Zahnschmelzes durch Fluorid und positiver Einfluss auf den Cholesterinspiegel.

Auch davon lassen sich die Österreicher nicht überzeugen. Laut Helmut Grafinger vom Tee-Institut machen diese beiden "Arten" nur 20 Prozent aus, während der Rest des Marktes aus Kräuter- und Früchtetees besteht. Und von aufwändigen Zeremonien halten die heimischen "Faulpelze" herzlich wenig: Der Teebeutel dominiert mit einem Marktanteil von über 90 Prozent. "Daraus darf man aber keine qualitativen Rückschlüsse ziehen", weiß der Fachmann.

"In Österreich trinkt praktisch jeder Kaffee, aber es gibt ganz wenige, die nur Tee trinken", hat sich Grafinger mit der Rolle seines Lieblingsgetränks offenbar abgefunden. Falls der eine oder andere doch einmal in die Welt Darjeelings und Ceylon-Mischungen eintauchen möchte, findet sich am Tag des Tees dazu sicher die Gelegenheit: Die Fachgeschäfte haben sich einiges einfallen lassen und Verkostungen gibt es in jedem davon. (APA)