Wien - Er hätte am Donnerstag (27. Oktober) seinen 80.
Geburtstag gefeiert: Josef Walter, der "violette" Sir der heimischen
Fußballer-Szene vergangener Tage. Vor dem "Joschi", wie er mit
Spitznamen hieß, hatten Kicker wie Kollegen, Freunde wie Kritiker
großen Respekt. Am Donnerstag erwies ihm Austrias aktueller
Sportdirektor Peter Stöger am Hietzinger Friedhof seine Ehre.
33 Jahre Veilchen
Der Wiener Autohändler, der 1963 auch zwischenzeitlich und
ehrenamtlich das Amt des ÖFB-Bundeskapitäns inne hatte, stellte sich
rund 33 Jahre in den Dienst der Veilchen. Im Alter von 34 Jahren
wurde er 1959 zunächst Vizepräsident, 1965 übernahm er die
Geschäftsführung des Vereins und 1990 wählte man ihn schließlich zum
Präsidenten. 1992 erhielt Walter das Sportehrenzeichen der Stadt
Wien, am 16. März desselben Jahres starb die Persönlichkeit im Alter
von 67 Jahren in der Bundeshauptstadt.
Akribisch, mit Herz, aber auch kompromisslos formte Walter die
Austria zu einem der bestgeführten Adressen der heimischen Szene. Er
war es auch, der als Erster in Österreich für seinen Klub mit der
Schwechater Brauerei einen Hauptsponsor gewann. 1964 leitete er eine
Reform ein, die Staats- wurde zur Nationalliga umgewandelt und direkt
dem ÖFB unterstellt. Ziel war eine völlige Neuorganisierung des
Spitzenfußballs nach ökonomischen Vorgaben. (APA)