Der Präsident von Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Anstalt RAI, Alfredo Meocci, hat vor der finanziellen Schieflage des Fernsehunternehmens gewarnt. Bis Ende 2006 werde das Staatsfernsehen Verluste in Höhe von 80 Mio. Euro melden, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore". Um das Unternehmen zu sanieren kündigte Meocci "beträchtliche Opfer" an.

Die schwierige finanzielle Lage der RAI hat zum Einfrieren der Privatisierungspläne der Regierung beigetragen. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung von Silvio Berlusconi angekündigt, einen 30-Prozent-Anteil an der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt an die Börse bringen zu wollen.

Im vergangenen Jahr waren die beiden Hauptgesellschaften des Staatsfernsehens, RAI Holding und RAI Spa, fusioniert worden, was als erster Schritt in Richtung Börsengang galt. Die zunehmenden Verluste, die unter anderem der sinkenden Werbung zuzuschreiben ist, machten der Regierung einen Strich durch die Rechnung. "Angesichts der Bilanzsituation ist eine Notierung nicht möglich", kommentierte Meocci. (APA)