Der erste europäische von Studenten entwickelte und erbaute Satellit ist Donnerstag früh in eine Erdumlaufbahn geschossen worden. Eine Kosmos-3M-Trägerrakete transportierte den etwa waschmaschinengroßen Sseti-Express vom nordrussischen Kosmodrom Plesetsk in den Weltraum.

In 690 Kilometern Höhe

Sseti-Express soll auf einer über die Pole führenden Bahn die Erde in ungefähr 690 Kilometern Höhe umkreisen und fotografieren. Außerdem soll er drei weitere an Universitäten entwickelte Minisatelliten aussetzen. Die rund zehn Zentimeter großen würfelförmigen Flugkörper kommen aus Japan, Norwegen und Deutschland.

Binnen eineinhalb Jahren entwickelt

Das Sseti-Express-Projekt benötigte von der ersten Idee bis zum fertigen Satelliten nur eineinhalb Jahre und wurde von über 200 Studenten aus mehr als 20 europäischen Universitäten - darunter die Technische Universität Wien - in zwölf Ländern entwickelt. Koordiniert wurde die Arbeit der im Wesentlichen nur über das Internet zusammen arbeitenden einzelnen Teams unter der Federführung der Europäischen Weltraumbehörde ESA, die damit auch die Möglichkeiten von kleineren, leichteren und billigeren Satelliten ausloten möchte.

NAchfolger

2008 soll dem jetzt gestarteten sechzig Kilo-Satelliten ein größerer, etwa 100 Kilogramm schwerer geostationärer Satellit der Sseti-Initiative folgen, der nach dem gleichen Muster entstehen soll. Sseti steht für Student Space Exploration & Technology.(APA/Reuters)