Die meisten Israelis, meint Zisser, würden doch die Stabilität vorziehen, "aber es ist nicht die Frage, was wir wollen, sondern was passieren wird". Für akut gefährdet von innen hält Zisser das Regime nicht: Die Islamisten seien schlecht organisiert, im Moment stellen sie kein Problem für Assad dar.
Zisser, eine der Autoritäten zum Thema Syrien in Israel, meint, dass es für Bashar al-Assad schwierig werden wird, die Fehler, die er im Zusammenhang mit dem Libanon und der Affäre rund um die Ermordung von Expremier Rafik al-Hariri gemacht hat, jetzt wieder zu reparieren. Assad hätte sie in erster Linie vermeiden, in zweiter früher dagegensteuern können. "Er hat sich in Schwierigkeiten gebracht und nichts dazu getan, wieder herauszukommen. Er hat die Zeichen an der Wand nicht verstanden."
Internationale Angelegenheit
Der Preis für das Regime in Damaskus würde jeden Tag größer werden: "Was vor einem Monat gereicht hätte, ist heute zu wenig." Syrien sei heute auch nicht mehr nur die Angelegenheit der Amerikaner, sondern eine internationale Sache. Es nütze nichts, wenn Damaskus behaupte, der Bericht zum Hariri-Mord sei politisch motiviert: "Mehlis ist ein berühmter Richter, und niemand in der internationalen Gemeinschaft stellt ihn infrage. Das Ganze ist nicht einmal mehr in der Hand von US-Präsident George Bush, wenn Mehlis das syrische Regime für mitverantwortlich erklärt."