Chicago - Der US-Verkehrsflugzeughersteller und Airbus- Konkurrent Boeing Company hat im dritten Quartal dieses Jahres seinen Gewinn trotz eines einmonatigen Streiks seiner Mechaniker mehr als verdoppelt. Die Flugzeugauslieferungen litten hingegen wegen des Ausstands. Steuervorteile und der Verkauf der Raketentriebwerkssparte Rocketdyne für 700 Mio. Dollar (580 Mio. Euro) an United Technologies trieben den Gewinn nach oben.

Boeing hat in diesem Jahr eine wahre Auftragsflut für seine Verkehrsflugzeuge erlebt. Das Unternehmen erhielt Neuaufträge für 616 Maschinen nach nur 191 Flugzeugen in den ersten neun Monaten 2004. Dem starken Geschäft mit Billigfluglinien und ausländischen Fluggesellschaften standen Probleme bei den großen US-Airlines gegenüber.

Boeing steigerte den Quartalsgewinn um 122 Prozent auf eine Milliarde Dollar (829 Mio. Euro). Der Gewinn pro Aktie legte auf 1,26 (0,56) Dollar zu, teilte Boeing am Mittwoch in Chicago mit. Der Quartalsumsatz schrumpfte um vier Prozent auf 12,6 Mrd. Dollar.

Der Streik führte dazu, dass Boeing im dritten Quartal nur 62 (Vorjahr: 67) Verkehrsmaschinen auslieferte, 21 weniger als ursprünglich geplant. Boeing hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 217 (215) Flugzeuge ausgeliefert. Boeing erwartet wegen des Streiks für 2005 nur 290 (285) Auslieferungen nach ursprünglich geplanten 320. Im kommenden Jahr will Boeing 395 Flugzeuge ausliefern. Der Quartalsumsatz der Verkehrsflugzeugsparte stieg um sechs Prozent auf 4,9 Mrd. Dollar und der operative Gewinn auf 238 (168) Mio. Dollar.

Bei der Rüstungssparte fiel der Umsatz um elf Prozent auf 7,4 Mrd. Dollar. Boeing ist nach Lockheed Martin das zweitgrößte US-Rüstungsunternehmen.

Der Neunmonatsumsatz von Boeing wuchs um vier Prozent auf 40,6 Mrd. Dollar und der Gewinn um 25 Prozent auf 2,1 Mrd. Dollar oder 2,62 (2,07) Dollar je Aktie. Boeing erwartet für 2005 einen Umsatz von rund 55,5 Mrd. Dollar und will 2006 rund 62 Mrd. Dollar umsetzen. (APA/dpa)