Kempowski wurde vor allem mit seinen Werken zu einer "Deutschen Chronik" wie "Tadellöser & Wolff" und "Ein Kapitel für sich" sowie der Jahrhundertcollage "Echolot. Ein kollektives Tagebuch" mit Kriegstagebüchern des Zweiten Weltkrieges bekannt.
Am richtigen Ort
Der aus Rostock stammende 76-jährige Kempowski sprach von "Wehmut und Erleichterung" und nannte Berlin den richtigen Ort für sein Archiv. "Jetzt, da Berlin wieder Hauptstadt Deutschlands ist gehört das Archiv in das Zentrum." An dem Erwerb, über den keine Summen genannt wurden, ist neben der Kulturstiftung der Länder und Sponsoren auch Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) beteiligt, die die Akademie Anfang 2004 übernommen hatte.
Das Archiv enthält neben 300.000 Fotos aus deutschen Familienalben vor allem Notizzettel, Entwürfe, verschiedene Textfassungen, Druckfahnen mit Korrekturen und Reinschriften. Dazu kommen seine Tagebücher, Briefe und andere Lebensdokumente. Kempowski sammelte das Material seit Anfang der 70er Jahre gezielt über Zeitungsannoncen oder auf Auktionen und Flohmärkten. Die Akademie spricht von einem "wachsenden Archiv", da der in Nartum (Schleswig-Holstein) lebende Autor weiter arbeite und Material sammle, jetzt vor allem über das Schicksal von Russlanddeutschen.
"Ich habe all diese Schicksale durch meine Seele geschleust"