Die Regierungskoalition in Italien überlegt die Besteuerung der SMS, um im Rahmen des Haushaltsgesetzes 2006 mehr Geld einzutreiben. Die rechte Regierungspartei Alleanza Nazionale will, dass ab kommendem Jahr die überaus beliebten und billigen Kurzbotschaften mit einem Cent besteuert werden. Damit soll der Regierung geholfen werden, die 20 Mrd. Euro zur Defizitseindämmung einzutreiben. Die Maßnahme soll in den nächsten Tagen diskutiert werden.

Leicht

Eintreiben ließe sich die Steuer nach Ansicht von Finanzexperten leicht: Schon jetzt listen die Telefongesellschaften die Gebühren für SMS gesondert auf, sie müssten dann nur noch die Steuerprozente draufschlagen. Weniger einfach wird es jedoch sein, die Idee ohne massiven Protest durchzusetzen.

Italien gilt als ein Schlaraffenland für Telekom-Gesellschaften. Mit einer hundertprozentigen Handyauslastung ist der Stiefelstaat das Land mit der höchsten Zahl an Handys, ergab eine Studie des Instituts European Mobile Arena.

"Die Idee ist einfach ein Blödsinn"

Kein Wunder, dass die beiden stärksten Mobilfunkbetreiber im Land, Telecom Italia und Vodafone, bereits gegen die Pläne zur Besteuerung der SMS protestiert haben. "Die Idee ist einfach ein Blödsinn", kommentierte der Chef der Telecom Italia, Marco Tronchetti Proveta.

Viele besitzen sogar zwei oder drei Mobilfunktelefone

Laut Schätzungen von Experten haben 41 Mio. Italiener ein Handy. Viele besitzen sogar zwei oder drei Mobilfunktelefone. Die Italiener begeistern sich vor allem für die jüngsten Handy-Modelle, die auf dem Markt erscheinen. Jedes Mobiltelefon wird im Schnitt maximal zwölf bis 18 Monate gebraucht, dann wird es ersetzt. (APA)