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Die Rapid-Fans randalierten, nun wird die Austria kräftig zur Kasse gebeten.

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Wien - Wegen der Ereignisse vor dem samstägigen 275. Wiener Derby Austria Manga - Rapid hat am Montag das Nachspiel vor den Fußball-Richtern des Landes begonnen. Der Strafsenat der Bundesliga forderte die beiden Vereine auf, zu den Vorfällen im Horr-Stadion Stellung zu nehmen. Da die Favoritner und die Hütteldorfer dies persönlich tun wollen, wurde der Fall auf 31. Oktober vertagt.

Die Causa, die ursprünglich für die Sitzung am Montag angesetzt gewesen war, wäre übrigens auch dann verschoben worden, wenn das Liga-Gremium (Senat I) unter Vorsitz von Manfred Luczensky von sich aus zusätzliche Erhebungen veranlasst hätte. Die Strafrichter hatten auf Grund des Studiums der Berichte von Schiedsrichter Konrad Plautz und des Sicherheitsdelegierten Michael Zoratti Anzeigen erstattet. Die Austrianer kündigten dem Strafsenat auch einen chronologischen Bericht der Vorfälle aus ihrer Sicht an.

Kraetschmer gegen billige Polemik

Austria-Manager Markus Kraetschmer rief außerdem nochmals in Erinnerung, "dass von uns im Vorfeld, aber auch während des Spiels, in Zusammenarbeit mit dem Gastverein, den Vertretern von Bundesliga, Exekutive und Sicherheitsdienst alles unternommen wurde, um einen reibungslosen Spielablauf zu ermöglich." Er sei für jeden Ratschlag dankbar, jedoch nur dann, wenn dieser wirklich fundiert und sachdienlich ist. Billige Polemik bringe in diesem Fall mit Sicherheit nicht weiter.

Weiters hob Kraetschmer das positive Verhalten der eigenen Fans und der neutralen Zuschauer hervor, die sich durch das Fehlverhalten einiger hundert Chaoten nicht habe provozieren lassen. "In einem Telefonat mit Bundesliga-Vorstand Georg Pangl habe ich auch darauf hingewiesen, dass alle Liga-Klubs aufgefordert sind, gemeinsam gegen solche Chaoten, die mit Sicherheit andere potenzielle Zuschauer vom Besuch abhalten, rigoros aussortiert werden müssen. Von solchen Leuten will die Austria kein Eintrittsgeld", sagte Kraetschmer.

Stadion-Sperre?

Sämliche Überlegungen, wonach das Horr-Stadion wegen der Vorfälle als Schauplatz für den großen Lokalschlager in Zukunft nicht mehr in Frage komme oder mit einer Sperre belegt werden solle, widersprach der Polster-Nachfolger. "Die Arena ist von der Liga lizenziert, vom zuständigen Magistrat der Stadt bewilligt worden. Es gab in den jüngsten fünf Jahren, in denen Derbys regelmäßig wieder in Favoriten ausgetragen wurden, keinerlei Vorfälle im Stadion, die solche Überlegungen rechtfertigen würden", meint Kraetschmer.

Dass der Cupsieger und der Meister vor den Fußball-Richtern nicht ungeschoren davon kommen werden, steht nach dem Skandal in der Arena am Verteilerkreis fest. Der Austria droht als Veranstalter laut Liga-Sprecher Christian Kircher wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrung eine Geldstrafe bis zu 50.000 Euro sowie möglicherweise auch eine befristete Stadion-Sperre. Die mit 2:0 siegreichen Grünweißen, die am Samstag unter Protest angetreten waren und in Zukunft das Derby nur noch im Happel-Stadion austragen wollen, haben wegen Störens der Partie durch den Gastverein mit bis zu 10.000 Euro zu rechnen. (APA)