Wien - Der börsenotierte Verbund erzielte in den ersten neun Monaten 2005 eine kräftige Ergebnisverbesserung. Das operative Ergebnis wurde um 39,0 Prozent auf 394,7 Mio. Euro gesteigert, und das Periodenergebnis (nach Minderheiten) legte um 44,0 Prozent auf 275,5 Mio. Euro zu, wie der Verbund am Montag ad-hoc bekanntgab.

Auch der operative Cash-Flow habe sich mit einem Zuwachs von 41,0 Prozent auf 547,3 Mio. Euro "sehr gut entwickelt", erklärte Österreichs führendes Elektrizitätsunternehmen Montag früh weiter.

Für das Gesamtjahr 2005 bekräftigte der Verbund seinen positiven Ausblick: Es werde ein operatives Ergebnis erwartet, das um rund 25 Prozent über jenem des Vorjahres zu liegen kommt. Ebenso solle das Konzernergebnis um etwa 30 Prozent gesteigert werden. Der Verschuldungsgrad solle weiter reduziert werden - auf Basis der aktuellen Planungsparameter auf unter 100 Prozent.

Zusätzlich plane der Verbund eine weitere Erhöhung der Dividende. Dies hatte das Unternehmen bereits in den vergangenen Monaten mehrmals angekündigt.

Stromerlöse um 21 Prozent höher

Der Verbund konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres die Stromerlöse um 21 Prozent auf 1,267 Mrd. Euro steigern. Die auf Auslandsmärkte entfallenden Stromerlöse lagen bei 56 Prozent, heißt es im Quartalsbericht. Die wichtigsten ausländischen Absatzmärkte waren Deutschland, Frankreich, Slowenien und Italien.

Die Netzerlöse sanken um 5,5 Prozent auf 182,4 Mio. Euro. Hauptursache war die 11-prozentige Tarifsenkung ab Februar 2005, die zu einem Rückgang von 10,5 Mio. Euro führte. Die Umsatzerlöse nach Fremdstrom-Handelssaldierung insgesamt stiegen um 17,2 Prozent auf 1,77 Mrd. Euro.

Stromerzeugung unter Vorjahresniveau

Die gesamte Stromerzeugung des Konzerns lag mit 22.553 GWh um 2,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dabei erhöhte sich die Erzeugung aus Wasserkraft um 0,7 Prozent auf 19.902 GWh. Die Erzeugung aus Wärmekraft sank dagegen um 20 Prozent auf 2.651 GWh. Die leichte Erhöhung der Wasserkrafterzeugung wurde vor allem durch einen vermehrten Einsatz der Jahresspeicherkraftwerke erzielt. Der Erzeugungskoeffizient lag stabil bei 1,0. Der Fremdstrombezug erhöhte sich um 21 Prozent auf 15.869 GWh. Die Stromabgabe wurde um 6,5 Prozent auf 42.053 GWh gesteigert.

Das Geschäft mit den Weiterverteilern sank um 5,5 Prozent auf 18.926 GWh. Das Endkundengeschäft ging um 43 Prozent auf 2.592 GWh zurück, bedingt durch die erhöhte Konzentration auf das Handelsgeschäft und den durch die Auflagen zur Realisierung der Österreichischen Stromlösung (ÖSL) bedingten Rückzug aus dem Endkundenmarkt Mitte 2004. Mittlerweile ist der Verbund wieder auf dem Endkundenmarkt tätig. Verbund-Generaldirektor Hans Haider hatte Ende der Vorwoche erklärt, dass man seit dem Start am 1. Juli 2005 bereits knapp 10.000 Kunden gewonnen habe. Der Absatz an Händler erhöhte sich um 49,4 Prozent auf 15.053 GWh.

Verringerter Personalstand

Der durchschnittliche Personalstand im Verbund verringerte sich um 73 auf 2.434 Mitarbeiter, heißt es im Quartalsbericht weiter. Die dadurch erzielten Einsparungen glichen den durch 2,5-prozentige KV-Erhöhung gestiegenen Aufwand für Löhne und Gehälter nahezu aus. Der Aufwand für Abfertigungen und Altersversorgung stieg um 40,9 Prozent auf 89,4 Mio. Euro.

Weiter gesenkt wurde die Verschuldung. Das Net Gearing lag Ende des dritten Quartals bei 99,9 Prozent, nach 134,3 Prozent Ende 2004. Die verzinsliche Nettoverschuldung lag bei 1,868 (2,291) Mrd. Euro.

Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich um 14 Mio. Euro auf 53,8 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies vor allem auf die höheren Erträge aus den at equity konsolidierten Beteiligung Kelag und Energia. Das Finanzergebnis lag bei minus 6,6 (minus 19,1) Mio. Euro. (APA)