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Foto: AP/DANNY MOLOSHOK
"Wir sind nicht zu ernst. Es macht Spaß!" Oder: "Wow! Das war lustig." Nach längerer Nachdenkpause: "Das war echt cool."

"Wow! Fun! Cool!" Die Frau, die sich hier versucht, mit etwas mitzuteilen, das den Begriff Wortschatz kaum verdient, heißt Britney Spears und belegt in der auf dem früheren Musikkanal Viva ausgestrahlten Doku-Soap "Britney & Kevin", was viele Beobachter der US-Gesangsdarstellerin längst vermutet haben.

Zumindest in dem von Kameras begleiteten Alltag von Spears und ihrem Kevin geht es nur um die Inszenierung des eigenen Glücks. Dieses möchte man jedoch bereits nach wenigen Minuten nicht einmal nachgeschmissen bekommen. Zwei ausgewachsene Bälger, die fantasielos und schon auch etwas schlicht ("Kontrolliert man hier an jeder Grenze?") durch ihr Privatmärchen treiben. Das wäre okay, aber die beiden haben beschlossen, dieses Nichts öffentlich zu machen. Möglicherweise, um dieses Nichts mit etwas aufzufüllen. Dieses "etwas" verleitet Kev und Brit zu einem Exhibitionismus, der so prüde und fad ist, dass er im Nachmittagsprogramm nicht weiter auffällt.

Man sieht Britney auf Europatour, ist dabei, wie sie mit großen Kinderaugen durch eine Luxussuite läuft ("Wow! Fun! Cool!") und sich und ihren Kevin beim Smalltalk über sich und ihren Kevin filmt.

Dabei raucht sie Rock-'n'-Roll-mäßig und lässt hin und wieder das Wörtchen Sex fallen - nicht ohne dabei zu kichern und ihr Weltbeschreibungsvokabular abzurufen: Man ahnt es bereits: "Wow! Cool! Fun!" (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 24.10.2005)