Der künftige ZDF-Kulturchef Peter Arens will Kultur und Unterhaltung noch stärker als bisher miteinander verknüpfen. "Ich hätte großes Interesse, nach angelsächsischem Vorbild noch mehr an der Schnittstelle zwischen Kultur und Unterhaltung zu arbeiten", sagte Arens, der zum 1. Jänner 2006 Hans Helmut Hillrichs als ZDF-Kulturchef ablöst, in einem dpa-Gespräch in Köln. "Es gibt viele Möglichkeiten, wie man ernste Themen einem jungen Publikum nahe bringen kann."

"Das große Lesen" hat mit großem Erfolg gezeigt, wie das funktionieren kann. Nicht alles, was mit Unterhaltung in Verbindung gebracht wird, darf der Kultur fremd sein", betonte Arens, der das seit 2003 im ZDF laufende Format "Unsere Besten" im ZDF leitet. "Diese Marke möchte ich auf jeden Fall fortführen", sagte er. "Eine Vorstellung für das nächste Jahr wäre, die Lieblingsorte der Deutschen zu präsentieren. Es ist ein Anliegen, uns auch künftig im Denkmalschutz zu engagieren."

Dokumentations-Formate

Ein weiteres Ziel des neuen ZDF-Kulturchefs, der bereits populäre Reihen wie "ZDF Expedition" und "Wunderbare Welt" betreute, ist die Entwicklung von Dokumentations-Formaten. "Ich möchte einen Fokus auf die Entwicklung von anspruchsvollen Geschichts- und Kulturdokumentationen setzen", erklärte Arens. "Wir haben in diesem eine Pole Position. Diese will ich auf jeden Fall weiter befördern."

"Ich nehme den Bildungsauftrag sehr ernst - und möchte mit Formaten in neuer Ästhetik vor allem junge Zuschauer noch mehr einbinden", sagte Arens. "Es ist ein Missverständnis, dass die Kulturprogramme vor allem ältere Leute erreichen. Wir haben etwa bei den Kulturdokumentationen am Sonntagabend in der Regel zweistellige Marktanteile bei den Unter-50-Jährigen", betonte der derzeitige Leiter der ZDF-Redaktion Geschichte und Gesellschaft.

"Kernkultur" voranbringen

Neben den Wissenschafts- und Geschichtsprogrammen will Arens aber auch die "Kernkultur" weiter voranbringen: "Journalistische Topformate wie "Aspekte" und "Lesen!" haben weiter große Bedeutung. Denn was Elke Heidenreich mit der Vermittlung von Literatur erreicht hat, ist ohne Beispiel in der deutschen Fernsehlandschaft." (APA)