Bischkek - Kirgisische Häftlinge haben am Donnerstag in einem Gefängnis-Krankenhaus einen Parlamentsabgeordneten und zwei seiner Mitarbeiter getötet. Der Politiker Tynytschbek Akmatbajew und die Mitarbeiter seien zuvor als Geiseln genommen worden, teilte das Justizministerium mit. Akmatbajew sei zu einem Besuch in dem Tuberkulose-Hospital Nummer 31 nordwestlich der Hauptstadt Bischkek gewesen als die Gewalt eskalierte. Die Lage in den Gefängnissen des Landes ist seit Tagen gespannt. Wie die Insassen an die Waffen gekommen waren, war zunächst unklar - ebenso, ob die Geiselnehmer Forderungen gestellt hatten.

Am Dienstag waren in einem anderen Gefängnis nahe Bischkek Unruhen ausgebrochen. Die 2.000 Insassen protestierten gegen die ihrer Meinung nach unerträglichen Haftbedingungen. Sicherheitskräfte hatten das Gefängnis umstellt, Akmatbajew versuchte in Verhandlungen zu vermitteln.

Die verarmte zentralasiatische Republik Kirgisien wird immer wieder von Unruhen erschüttert, seit der einstige Präsident Askar Akajew im Frühjahr von der wütenden Bevölkerung aus dem Amt gejagt wurde. Inzwischen hat eine neue, demokratisch gewählte Regierung mit Präsident Kurmanbek Bakijew die Nachfolge Akajews angetreten. (Reuters)