Pinguine verfügen über keine Einkaufstaschen - deshalb müssen sie das Futter für ihre Jungen im eigenen Leib heranschaffen. Kaiser- und Königspinguine watscheln viele Tage durch die Eis- und Schneefelder der Antarktis, um ihre Jungen mit Frischfisch aus dem Kropf zu versorgen.

Jérôme Maison / Bonne Pioche

Gegebenenfalls benutzen sie ihren Körper aber auch als Frischhaltepackung: Untersuchungen haben gezeigt, dass männliche Königspinguine ihren Magensaft so manipulieren können, dass dieser Bakterien abtötet.

Filmladen: Jérôme Maison / Bonne Pioche

So bleibt der Fisch für den Nachwuchs bis zu drei Wochen lang konserviert, wenn die Mutter sich wegen Schlechtwetters mit dem Frischfutter verspätet und der Vater den Nachwuchs mit seinem Mageninhalt ernähren muss. Das "Magen-Antibiotikum" wird nur bei Bedarf eingesetzt, herrscht kein Babyfuttermangel, verdaut der Königspinguin-Papa ganz normal.

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Unter welch absolut lebensfeindlichen Umständen Kaiserpinguine ihre Jungen großziehen, zeigt ab nächstem Donnerstag in spektakulären Bildern der Kinofilm Die Reise der Pinguine: In der winterlichen Dunkelheit der Antarktis, bei 40 Grad minus und Schneestürmen mit über 200 Stundenkilometern bebrüten die Väter zwischen ihren Füßen und einer Bauchfalte das einzige Ei.

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Vier Monate lang können sie keine Nahrung aufnehmen, darüber hinaus ernähren sie auch noch das frisch geschlüpfte Junge während der ersten Lebenswochen mit ihrem Kropfsekret. Die Mütter wiederum müssen nach der Eiablage 200 eisige antarktische Kilometer zur Küste wandern und denselben Weg nach erfolgreichem Fischzug wieder zurücklegen, um ihre Partner abzulösen.

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Pinguine sind generell für Rekorde gut: Falkland-Pinguine schwimmen auf der Jagd bis zu 300 Kilometer ins offene Meer hinaus, Kaiserpinguine tauchen mehr als 500 Meter tief, Königspinguine mehr als 300 Meter - und wenn sich Pinguine erleichtern, tun sie das immerhin mit halbem Atmosphärendruck (der Mensch schafft bei höchster Anstrengung gerade ein Viertel dieses Werts) und "schießen" ihre Hinterlassenschaft bis zu 40 Meter weit über den Nestrand hinaus - so bleiben Eier und Gefieder sauber.

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Und wie konnten sich Pinguine, die ja auch einmal "ganz normale" Vögel waren, an den extremen Lebensraum der Antarktis anpassen? Mit Höchstgeschwindigkeit: Neuseeländische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass sich das Erbgut von Pinguinen in den letzten 7000 Jahren bis zu siebenmal so schnell verändert hat, wie es den sonst üblichen Raten entspräche.

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Mehr Info: Die Reise der Pinguine - Das Buch zum Film, Gerstenberg Verlag, 12,90 € (DER STANDARD, Printausgabe vom 22./23.10.2005)

Wir verlosen 3x2 Eintrittskarten für die Abendvorstellung am Sonntag, 30. Oktober 2005 im Gartenbaukino, 3 Jugendbücher und 3 Schlüsselanhänger.
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Die Reise der Pinguine
Der Film ist ab 27. Oktober 2005 im Kino zusehen.
Luna Filmverleih

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