Wien - Nach massiver Kritik am Entwurf des Gesetzes zur
Umwandlung der Pädagogischen Akademien (Pädak) in Pädagogische
Hochschulen (PH) werfen sich nun Pädak-Direktoren für das Gesetz in
die Bresche. Bei dem geplanten Gesetz handle es sich um "einen
bedeutenden Schritt in die tertiäre Bildungslandschaft Europas",
meinte am Dienstag der Direktor der Pädak des Bundes in Vorarlberg,
Ivo Brunner, in einer der APA übermittelten Stellungnahme.
"Klarer Forschungsauftrag"
Im Gegensatz zum Salzburger Erziehungswissenschafter Ferdinand
Eder, der u.a. eingeschränkte Forschungsaufgaben der PH kritisiert
hatte, sehen sowohl Brunner als auch Hans Schachl, Direktor der Pädak
der Diözese Linz und Vorsitzender der Bundesleitungskonferenz der
Pädaks, einen "klaren Forschungsauftrag zur wissenschaftlich
fundierten berufsfeldbezogenen Forschung und Lehre" an den PH. Die
Berufsbezogenheit der Forschung sei nicht als Einschränkung, sondern
als effiziente und fokussierte Schwerpunktsetzung zu sehen, so
Brunner.
Nur Fachleute
Zum Vorwurf der "Politisierung" der PH (drei Mitglieder des
Hochschulrats werden vom Bildungsministerium, eines von der
Landesregierung nominiert, der jeweilige Landesschulrats-Präsident
ist fixes Mitglied), betonte Schachl, dass nur Fachleute nominiert
werden können. Brunner verwies außerdem auf die "gewünschte" enge
Kooperation mit dem regionalen Schulmanagement und dem zuständigen
Ressort. Eine völlige Freigabe der Lehrerbildung in autonome tertiäre
Bildungseinrichtungen würde ein uneinheitliches Qualifikationsprofil
der Lehrer in Österreich bewirken, so Schachl.
(APA)