Salzburg - Die Studenten der krisengeschüttelten
Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg mahnten heute, Montag, zur
Mäßigung und verlangten, die gesamte Vorgangsweise rund um die Ablöse
von Rektor Roland Haas offen zu legen und zu analysieren. "Der
Universitätsrat muss die Vorwürfe gegen Haas endlich schriftlich auf
den Tisch legen, und es müssen die Unterschriften von den 36
angeblichen Haas-Gegnern in der Professorenschaft, auf die sich der
Unirat ja beruft, hergezeigt werden", so die stellvertretende
ÖH-Vorsitzende, Angela Nassall, bei einer Studenten-Versammlung in
der Fronburg.
Kein Rechtsbruch
Man könne dem Universitätsrat keinen glatten Rechtsbruch
vorwerfen, schließlich sei Haas letztendlich zurückgetreten und nicht
gekündigt worden. Aber demokratisch und kommunikativ korrekt seien
die Aktionen des Unirates nicht gelaufen. "Im Moment traut niemand
niemandem, jede sachliche Kritik wird als persönlicher Angriff
empfunden. Die Lehre und die Kunst sind durch diese kleinen
Polit-Krimis zwischen Rektorat und Unirat nicht unwesentlich
behindert", so Nassall im APA-Gespräch.
Senat tagt
Seit 14.00 Uhr tagte der - laut Nassall vom Rat missachtete -
Senat der Kunstuniversität, dem sechs Studenten, zwei Verwalter, drei
Mittelbau-Lehrer und zwölf Professoren angehören. "Sich für eine
Rückkehr von Haas zu engagieren, ist vergebliche Liebesmüh, auch wenn
es in der Professorenschaft Initiativen gibt, die vom Senat
verlangen, den Rücktritt von Haas nicht anzunehmen. Insgesamt glaube
ich, dass die Stimmung im Senat etwa 50:50 pro und contra Haas sein
dürfte", erklärte die Studentenvertreterin. Der Senat muss den Posten
des Rektors ausschreiben und einen Dreier-Vorschlag vorlegen. Der
Unirat hat daraus dann den Rektor zu wählen. Das Ende der heutigen
Senatssitzung wird mit 17.00 Uhr geschätzt. (APA)