Brüssel - Die EU-Kommission will psychischen Krankheiten in
Zukunft mehr Beachtung schenken. Mehr als ein Viertel der Erwachsenen
in den EU-Ländern sei heute davon betroffen, hieß es dazu in einer
Aussendung vom Montag. Darauf sei auch der Großteil der rund 58.000
Selbstmorde im Jahr zurückzuführen.
Aktionsplan
Die Kommission hat daher eine erste Diskussionsgrundlage zur
Bekämpfung psychischer Krankheiten angenommen, die die Basis für
EU-weite Gespräche bieten soll. Auf Grund von diesen will die
Kommission dann einen Aktionsplan ausarbeiten.
Große Unterschiede
Psychische Krankheiten kosten den EU-Volkswirtschaften vier
Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr. Es gibt allerdings den
Angaben der Kommission zufolge große Unterschiede unter den 25
EU-Mitgliedstaaten. In Litauen bringen sich etwa 15 Mal mehr Menschen
um wie in Griechenland, gemessen an der Bevölkerungszahl.
40 Mal mehr Finnen als Portugiesen werden gegen ihren Willen in
psychiatrische Einrichtungen eingewiesen. Große Diskrepanzen gibt es
auch bei den finanziellen Ausgaben. Luxemburg gibt 13 Prozent seines
Gesundheitsetats für psychische Gesundheit aus, während es in der
Slowakei nur zwei Prozent sind. (APA)