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"Ein gutes Haus beginnt im Kopf und im Herzen gleichermaßen", schreibt der Autor Albert Ringlstetter in der Einleitung seines Buches und begründet sogleich, warum das so ist. Die menschlichen Beweggründe für den Traum vom eigenen Haus wären desöfteren nicht frei von Illusionen und Verführungen durch Werbung und Film und würden in der Folge Ergebnisse zeitigen, die der angestrebten Behaglichkeit entgegen stünden.

Beispiel verglaste Fronten: "Klar bietet ein verglastes Wohnzimmer eine tolle Aussicht auf den Lago Maggiore. Doch die wenigsten haben ein solches Grundstück und anstatt auf den See zu blicken, glotzt der neugierige Nachbar aus nächster Nähe ins neu gebaute Territorium. So verlieren wir die Privatsphäre, weil wir den Verlockungen wunderschöner Modefotos erlagen."

Beispiel Zweigeschoßigkeit: "Zweigeschoßige Räume sind ebenso fotogen, doch sind sie auch behaglich? Schließlich ist es ein Naturgesetz, dass warme Luft nach oben steigt, es also latent zieht in einem so hohen Raum. Wenn das eigene Haus also kein Luftschloss werden soll, müssen wir unsere Wünsche und Vorstellungen erden."

Richtiges Bauen erfordere daher, neben Fachwissen, vor allem Bewusstsein. Es genüge nicht, auf Moden, Dämmwerte, Kosten oder Bauzeiten allein zu verweisen, denn diese Faktoren müssten eingebettet werden in einen größeren Zusammenhang. Dieses Buch stellt die emotionalen Aspekte im Hausbau nach vorne, um auf diesem Fundament dann ausführlich die bautechnischen Fragen zu klären. Natürlich sei Bauen "zu konkret, um darüber nur zu philosophieren, aber die landläufige Beschränkung aufs 'Wissenschaftliche' ist schon gar keine Lösung", meint Ringlstetter. (dabu)