Peking - Der chinesische Demokratie-Aktivist Peng Ming
ist unter dem Vorwurf "terroristischer Aktivitäten, Entführung und
Besitz von Falschgeld" zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die
amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, das Urteil
habe ein Volksgericht in Wuhan (Provinz Hubei) bereits am 22.
September gefällt. Der 48-Jährige habe Mitglieder für eine
"terroristische Organisation" angeworben und "zu Mord und Entführung
angestiftet". Zur Finanzierung habe Peng Entführungen organisiert.
2003 habe er ein "terroristisches Trainingslager" in Burma aufbauen
wollen.
Umerziehungslager
Die genauen Hintergründe der jüngsten Aktivitäten von Peng Ming
blieben unklar. Er leitete früher die intellektuelle chinesische
Entwicklungsunion (CDU) und saß 18 Monate im Umerziehungslager. 2000
kam der Bürgerrechtler auf freien Fuß und ging 2001 in die USA. Dort
gründete Peng Ming eine wenig bekannt Chinesische Vereinigungspartei,
die den Umsturz der Kommunisten in China verfolgte. Anders als die
meisten Dissidenten, die das System von innen reformieren wollen, hat
Peng Ming auch schon für dessen Beseitigung plädiert, was ihm den Ruf
eines Radikalen einbrachte.
Im Mai 2004 wurde Peng Ming laut Chinas Staatsagentur Xinhua von
der Polizei in Birma bei der Einreise von Thailand mit 10.800 Yuan
(1.088 Euro) in Falschgeld festgenommen. Ein Gericht in Burma
verurteilte ihn nur vier Tage später zu sieben Jahren Haft. Peng Ming
war auch in Aktivitäten eines taiwanesisch-stämmigen Amerikaners und
eines chinesisch-stämmigen Neuseeländers verwickelt, die 2003 in
Peking wegen Entführung und umstürzlerischer Aktivitäten zu
dreieinhalb und fünf Jahren Haft verurteilt worden waren. Peng Ming
berichtete, sie hätten Flugblätter von einem Heißluftballon über dem
Platz des Himmlischen Friedens in Peking verteilen wollen. (APA/dpa)