Wien - Arbeitslosenvertreter fordern ein garantiertes Grundeinkommen sowie Mitbestimmung. Die stellvertretende Vorsitzende des Erwerbsarbeitslosen-Vereins, Maria Hintersteiner, kritisierte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass "Arbeitslose nie eingeladen werden, über ihre Situation zu reden. Wir wollen uns selbst vertreten."

Ziel des Vereins ist auch eine gerechte Verteilung der Arbeit. Eine Absage gibt es an den zuletzt diskutierten Kombilohn, weil dieser "nur ein Anreiz ist, reguläre Beschäftigungsverhältnisse aufzukündigen".

Hintersteiner unterstrich, dass die Forderung nach einem Grundeinkommen von 1.000 Euro nicht bedeute, "uns aus der Arbeitswelt hinaus zu reklamieren. Wir wollen uns nicht auf das Grundeinkommen zurückziehen, sondern an der Arbeit teilhaben". Deshalb sei es aber auch notwendig, "mitzureden, was gemacht wird".

"Als Gruppe bemerkbar machen"

Man müsse sich als Gruppe von Arbeitslosen "bemerkbar machen. Das ist ein erster und wichtiger Schritt. Wir sind ja nicht unsichtbar, wenn sich die Erwerbslosen zusammen schließen." Es sei notwendig, eine "Sensibilisierung des Bewusstseins aller" für die Probleme der Arbeitslosen zu erreichen. Man wolle ja arbeiten, aber es werde immer schwieriger.

Kritik übt Hintersteiner an den Parteien und auch am ÖGB. Die Gewerkschaft stehe offenbar auf dem Standpunkt, dass "wir euch nicht vertreten, weil wir nicht wollen, dass es Arbeitslose gibt". Ein kleines Lob hat die Vizechefin des Arbeitslosenvereins für die Arbeiterkammer übrig: "Die AK hat ein bißl Sponsoring gegeben".

Am Wochenende hält der Verein die "Erste österreichische Arbeitslosenkonferenz" unter dem Motto "Selbstorganisation oder Institutionalisierung" ab. Dabei sind dezidiert neben Arbeiterkammer und Arbeitsmarktservice keine Organisationen eingeladen. Allerdings sei jeder willkommen, auch Parteienvertreter. (APA)