Wien - Andreas Khol fühlte sich an alte Studentenzeiten erinnert. Damals jobbte der Jurist nebenbei als Reiseführer in Innsbruck - ein Training, das ihm heute als Nationalratspräsident gerade recht kommt.

Am Dienstag lud "Guide" Khol nämlich zur Vorabbesichtigung des neuen Besucherzentrums ins Parlament.

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Auf der ebenfalls generalsanierten Auffahrtsrampe saßen da bereits die restaurierten Marmorfiguren - im Inneren des Gebäudes wurde hingegen noch heftig gearbeitet. Khol will dennoch beim "Open House" am 26. Oktober zwischen 6000 und 8000 Besucher empfangen, Tags zuvor findet die offizielle Eröffnung statt.

Khol wünscht sich ein "BürgerInnenparlament" mit hoher Besucherfrequenz auf der neu entstandenen Plaza.

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Ins Parlament kommt man künftig via Zentraleingang, der sich hinter der Pallas Athene befindet. Die hauseigene Besucher-Cafeteria musste der "Reiseführer" selbst noch ein wenig suchen ("Wo ist die jetzt?"), fand sie dann eine Etage tiefer - und empfahl einen kleinen braunen Fair-Trade-Kaffee.

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Im Besuchershop nebenan können künftig auch Parlaments-Shirts (wahlweise in der Jugendlinie oder in konservativerem Design) erstanden werden.

Neu ist zudem das Pressezentrum im Hohen Haus, das man mit dem Einbau von Dolmetschkabinen bereits für die EU-Präsidentschaft gerüstet hat.

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Die Umbaukosten beziffert Khol mit 30 Millionen Euro - die ebenfalls anstehende Neugestaltung des Plenarsaals in da noch nicht enthalten. Mittels Architekturwettbewerb geht man jetzt auf Konzeptsuche. Der Kostenrahmen für beide Projekte zusammen beträgt 54 Millionen Euro, bewilligt vom Finanzminister.

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Auch zwei Wochen vor der Eröffnung werden noch Bauteile in das neue Besucherzentrum getragen. Bis zur Fertigstellung ist noch viel zu tun. (kmo/DER STANDARD, Printausgabe, 12.10.2005)

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