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Das erste Foto vom kapitalen Sturz Hermann Maiers am 27. August 2005 in Neuseeland: der Crash erinnerte an den legendaeren Sturz Maiers bei den Olympischen Spielen von Nagano 1998. Bei der Neuauflage zog sich Maier eine Kapselverletzung im linken Sprunggelenk zu.

Foto: APA

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Und das Ganze in Zeitlupe: Einfädler und Abflug.

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Wien - Beim Weltcup-Auftakt in Sölden am 23. Oktober wird Hermman wegen seiner Fußverletzung vermutlich nicht ganz vorne dabei sein. Doch damit kann der Riesentorlauf-Weltmeister gut leben, seine Gedanken gehen schon in Richtung Dezember. "Wenn die Saison dann in Nordamerika so richtig los geht, hoffe ich, dass alles wieder optimal ist", sagte Maier bei einem Kurztrip nach Wien. Am Dienstag stand er in Sölden schon wieder auf Ski.

Sturzflug in Neuseeland

Maier hat seine Ende August in Neuseeland bei einem weiteren seiner kapitalen Sturzflüge erlittene Sprunggelenksverletzung im linken Bein erst jetzt öffentlich gemacht. Und das nur, weil diese ihn entgegen allen Erwartungen immer noch behindert. "Ich hab zu früh wieder mit dem Training begonnen, obwohl immer noch Schmerzen da waren", gestand Maier, dass ihm nun seine eigene Ungeduld auf den Kopf fällt. "Ich musste zuletzt das Training deshalb schon sehr einschränken. Und das geht dann eben auf Kosten der Athletik, es dauert einfach schon zu lange."

Ihn selbst habe der Sturz im Super-G-Training an den olympischen Kapital-Abflug von Nagano erinnert. "Ich hätte nie gedacht, dass eine Tor-Flagge so eine Widerstandskraft hat. Es war wie ein Gummiballeffekt", beschreibt Maier den Anfang seines Zehnmeter-Kopfüber-Fluges, nach dem er auf dem Rücken gelandet war. "Positiv war, dass trotzdem nicht allzu viel passiert ist. Sowas ist ein echter Aufwecker, sowas hält mich jung. Da weißt du dann wieder, dass du ans Limit gehen kannst", zeigte Maier humorvollen Umgang mit dem Thema.

Sölden durchwürgen

Die Ungeduld gilt es nun weiter zu zügeln, auch wenn "Skifahren besser geht als Laufen", so Maier. "Aber je unruhiger die Piste ist, je schneller die Belastungswechsel, desto größer sind die Probleme. Du kannst den Schwung einfach nicht so fahren, wie du gerne möchtest." Deshalb sind seine Erwartungen für Sölden auch nicht besonders hoch. Maier: "Ein Heimrennen hat natürlich immer einen hohen Stellenwert. Aber es geht ja nicht um ein Rennen, das kann man irgendwie durchwürgen und wenn das Ergebnis nicht ganz perfekt ist, ist das nicht so tragisch. Worum es geht ist die optimale Vorbereitung auf die Saison."

Und die hat mit Olympia im Februar auch für Maier einen ganz speziellen Höhepunkt. "Ich war ja erst ein Mal dabei, mein Ziel ist die zweite Teilnahme", gibt sich der Doppel-Olympiasieger von Nagano hinsichtlich Turin weiterhin zurückhaltend. So könnte seine Verletzung auch etwas Gutes haben. "Wir sind am Start einer sehr langen Saison und Olympia ist für jeden Sportler das Größte." Deshalb hofft er bereits auf das Nordamerika-Training im November, dort will er auch endlich seine Schuhprobleme im Speed-Bereich aussortieren: "Wenn du fit bist, ist auch auch die Freude wieder da. Und nur damit kannst du wirklich hemmungslos trainieren."

Miller vielleicht "falsch interpretiert"

Dass US-Konkurrent und Weltcupsieger Bode Miller mit Blutdoping offensichtlich kein Problem hätte, kann Maier nicht verstehen. "Entweder er weiß nicht, worum es hier geht, oder er ist zu jung. Oder er wurde falsch interpretiert", sind für Maier die einzigen Erklärungen. Sein Standpunkt zu EPO: "Ich bin jedenfalls dagegen. Sport muss vollkommen dopingfrei sein, sonst kann man den Sportler und seine Leistungen nicht mehr bewundern."(APA)