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Foto: apa/Pfarrhofer
Wien – Ab 12. Oktober ist es wieder soweit: Pünktlich um zwölf Uhr ertönt über den Köpfen der in Bussen herangekarrten Touristen Orgelmusik, zu der zwölf überlebensgroße Figuren ihre Runde über das Ziffernblatt drehen. Die Rede ist von der "Ankeruhr" am Hohen Markt, die nach einer dreimonatigen Restaurierungsphase am Mittwoch wieder dem staunenden Publikum preisgegeben wird.

Ab diesem Zeitpunkt steht die 1911 von Franz von Matsch im Jugendstil entworfene Uhr erstmals unter Denkmalschutz. Das Uhrwerk und die Kupferfiguren, die Persönlichkeiten der österreichischen Geschichte darstellen, wurden anhand historischer Aufnahmen originalgetreu instand gesetzt.

Anker Versicherung

Einen geringeren Bekanntheitsgrad als die Uhr genießt die zugehörige Versicherung, wie auch Generaldirektor Stefan Loacker einräumen muss. Die Anker Versicherung, die seit 1898 am Hohen Markt ihren Hauptsitz hat, war es schließlich, die die Uhr als Sinnbild für ihre Tätigkeit – Vorsorge als Notwendigkeit im Wettlauf gegen die Zeit – in Auftrag gegeben hat. Die Brücke mit der Kunstuhr dient au 2. Spalte ßerdem als Verbindung zwischen den beiden Gebäudeteile des "Ankerhofes".

Mit der Enthüllung der erfrischten Ankeruhr wird auch die Gesamtrenovierung des Hauptgebäudes abgeschlossen. Insgesamt 15 Millionen Euro wurden während der knapp zweijährigen Bauzeit investiert. Unter dem Motto "historische Hülle – moderner Kern" wurde die neoklassizistische Fassade saniert, während das Innere vollkommen ausgehöhlt wurde.

Herzstück

Das Herzstück bildet der glasüberdachte Innenhof: Dort hat die Künstlerin Eva Afuhs – um ein Element der Unsicherheit in die Versicherung zu bringen, wie sie betont – schräg hängende Luster, unter anderem aus den abgebrannten Sofiensälen angebracht. Freuen kann sich die rund 200 Mitarbeiter umfassende Belegschaft auch auf das Restaurant "Limes" im Erdgeschoss des Gebäudes, das als hippe Betriebsküche auch Nicht-Mitarbeiter bedient.

Mit der Revitalisierung des Ankerhofes zeigt sich die eine Seite des Hohen Marktes in neuem Glanz, die andere präsentiert sich nach wie vor recht grau. (kri, DER STANDARD-Printausgabe 11.10.2005)