Caracas - Ungeachtet ihrer angespannten Beziehungen
wollen die USA und Venezuela bei der Bekämpfung der
Drogenkriminalität wieder enger zusammenarbeiten. Der venezolanische
Innenminister Jesse Chacon sagte am Freitag nach einem Treffen mit
dem US-Botschafter in Caracas, es seien Fortschritte hin zu einer
neuen Vereinbarung zur Eindämmung des Drogenhandels gemacht worden.
So werde etwa erwogen, Venezuela Einblick in US-Flugüberwachungsdaten
aus der Karibik zu gewähren.
Chavez hatte Kooperation aufgekündigt
Es war das erste derartige Treffen, nachdem die US-Regierung dem
venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez vorgeworfen hatte, bei der
Bekämpfung der Drogenkriminalität versagt zu haben. Im August hatte
Chavez die Kooperation mit der US-Anti-Drogenbehörde DEA aufgekündigt
und DEA-Mitarbeiter der Spionage bezichtigt.
Nach dem Amtsantritt von Chavez im Jahr 1998 haben sich die
Beziehungen zwischen den USA und Venezuela
verschlechtert. Chavez hatte seinen US-Kollegen George W. Bush wegen
des Militäreinsatzes der USA im Irak zuletzt als Kriegsherrn und
Gefahr für den Weltfrieden bezeichnet. Bush warf Chavez vor,
gemeinsam mit dem kubanischen Präsidenten Fidel Castro Lateinamerika
destabilisieren zu wollen. (APA/Reuters)