Im Gegensatz zu Deutschland, wo man sich seit einigen Jahren intensiv darum bemüht, die Last der Vergangenheit aufzuarbeiten und mit großen Investitionen den Anschluss an internationale Entwicklungen zu finden hofft, gibt es demografische Forschung in Österreich nur an der Akademie der Wissenschaften, wo auch Alexia Prskawetz als stellvertretende Leiterin des Instituts für Demografie arbeitet. "Dabei wird gerade in Zeiten massiver Umwälzungen in der Bevölkerungsstruktur - ich denke etwa an die stattfindende Überalterung in Europa - demografisches Know-how dringend benötigt, um sinnvoll darauf reagieren zu können", ist die Forscherin überzeugt. Seitens der EU werde die Demografie deshalb auch stark gefördert, wodurch sich bereits europäische Netzwerke entwickeln konnten. Auch sie leitet ein EU-Projekt, in dem die Auswirkungen der Bevölkerungsalterung auf die Produktivität erforscht werden sollen.
Biografie
Zur Demografie kam die 39-Jährige über das Studium der Technischen Mathematik an der Wiener TU, in dem sie sich auf "nicht lineare dynamische Systeme und Kontrolltheorie im Anwendungsfeld der Wirtschaftswissenschaften" spezialisierte. Danach ging sie mit einem Fulbright-Stipendium nach Chicago, um den Master in Ökonomie zu machen: solide Basis für ihr wissenschaftliches Lebensthema - Interaktion von Ökonomie und Bevölkerung. Während ihrer Habilitation ermöglichte ihr ein Max-Kade-Stipendium ein Forschungsjahr in Berkeley, von wo es anschließend direkt ans Max-Planck-Institut in Rostock ging.