Frank Lampard, Rio Ferdinand und Wayne Rooney nach dem Video-Studium der Österreicher.

Manchester - Das englische Fußball-Nationalteam präsentiert sich vor dem WM-Qualifikations-Heimspiel am Samstag in Manchester gegen Österreich bis in die Haarspitzen motiviert. Grund dafür ist vor allem die 0:1-Blamage am 7. September in Nordirland, nach der deftigen medialen Schelte brennen die "Three Lions" nun gegen das ÖFB-Team auf Wiedergutmachung. "Ich kann den Anpfiff am Samstag gar nicht mehr erwarten", meinte etwa Steven Gerrard, Kapitän von Champions-League-Sieger Liverpool.

Wie groß der Schock bei den Engländern nach der Pleite in Belfast war, beschreibt der 37-fache Teamkicker Gerrard. "Gegen Nordirland 0:1 zu verlieren war der Tiefpunkt meiner Teamkarriere und es tut noch immer weh. Jeder Spieler hatte im Kopf, dass dies sein Ende im englischen Team sein könnte. Vielleicht hatten viele von uns ihre Position im Team als zu selbstverständlich angesehen. Unsere Reaktion wird man in den kommenden Tagen gegen Österreich und Polen sehen, wir wollen sechs Punkte."

Doch Gerrard, der seine jüngsten Teamleistungen selbst als "nur durchschnittlich" kritisierte, machte auch klar, dass im 1909 erbauten und 68.000 Zuschauer fassenden "Theatre of Dreams" von Manchester ein Sieg alleine gegen Österreich noch nicht genug ist. "Das Wichtigste sind die Punkte. Aber es wäre schön, wenn wir die Fans auch unterhalten und damit die Niederlage in Belfast ausmerzen könnten."

Lokalmatador Rio Ferdinand, bei Manchester United unter Vertrag, will ebenfalls unter allen Umständen eine neuerliche Schmach verhindern: "Niemand möchte ein Leben lang daran erinnert werden, eine WM-Qualifikation verhaut zu haben. Das wäre eine der größten Katastrophen in der englischen Sportgeschichte. Ich glaube, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie groß diese Blamage wäre."

Der in die Kritik geratene Sven-Göran Eriksson blieb gewohnt sachlich: "Die Spiele gegen Österreich und Polen sind extrem wichtig für uns. Wir wollen auf jeden Fall verhindern, in die Ausscheidungs-Runde zu kommen, wir möchten die Gruppe gewinnen." An das 2:2 im Herbst 2004 in Wien erinnert sich der Schwede noch gut. "Wir hatten den Sieg eigentlich verdient, wir waren gut genug. Österreich hat seine Chancen damals genützt und ich bin sicher, dass es kein einfaches Spiel wird. Auch wenn Österreich die WM-Qualifikation verpasst hat - ich bin sicher, dass die Spieler ihr Bestes geben werden. Alleine deshalb, weil sie jetzt für die Europameisterschaft in ihrem eigenen Land spielen."

Über das neue ÖFB-Trainerteam meinte der Teamchef-Kollege: "Andreas Herzog war ein großartiger Fußballer und er wird gemeinsam mit dem Betreuerteam sein Bestes geben."(APA)