Beispielsweise, sagt der zuständige IBM-Experte Michael Baentsch, "besteht keine einheitliche Vorgangsweise, wie die einzelnen biometrischen Merkmale verwaltet, genutzt und geschützt werden".
Zwei Standards
Eine nicht einheitliche Vorgehensweise, international ebenso wie auf EU-Ebene, geht ins Geld, meint Baentsch, müssen doch etwa Lesegeräte an den Grenzen umso mehr "können", je mehr verschiedene Regelungen im Spiel sind.
Ein typisches Beispiel dafür betrifft die Verschlüsselungsstandards in den Pass-Chips. Während die EU auf den Sicherheitsschlüssel RSA setzt gehen Deutschland und Österreich mit ECC einen Sonderweg. Fazit: "Jedes Land muss deshalb beide Standards in ihren Lesegeräten unterstützen", sagt Baentsch.
Auch könnte sich die Ausstellung der Pässe selbst verlängern und verteuern, sagte er. Ziel sollte aber sein, dass die Ausstellung eines Passes wie bisher zwischen zehn und 20 Euro kostet, was aufgrund ständig sinkender Chipkosten auch zu erreichen sein sollte, meint Baentsch. Auch sollten, trotz signifikant mehr Überprüfungsmöglichkeiten, die Wartezeiten an der Grenze nicht länger werden.
"Testsuite"
Um dies zu erreichen, fordert der IBM-Experte, dass die ICAO, die International Civil Aviation Organisation, die die Vorgaben zur Einführung der biometrischen Pässe festlegt, eine Art "Testsuite" installiert. In dieser sollte die technische Interoperabilität zwischen Chips und Systemen der einzelnen Länder durchgespielt werden.