"Wir verbinden, was Sie verbindet" - A1 (Agentur: Saatchi & Saatchi) wirbt derzeit mit "Finding you" der australischen Band The Go-Betweens

Foto: Saatchi
Wie das Fernsehen auf das Leben wirkt und umgekehrt: im Frühsommer dieses Jahres im Mobilnetzanbietershop auf der Wiener Mariahilfer Straße. Mit einigen Tausend Bonuspunkten ausgestattet, betrat ich ein Verkaufsgeschäft, in dem ich es laut Werbeslogan eigentlich gut haben sollte.

Auf mein Begehr nach Auskunft, welche Geräte es denn für meine spezifische Bonuspunkteanzahl gäbe - vor allem wenn man damit bloß Telefonieren und nicht Fotografieren, Internetzen oder Pizza auftauen möchte -, druckte mir eine Angestellte zwei Zettel im Format A4 aus und drückte sie mir in die Hand, meinte, das sei die Liste mit allen Angeboten, und empfahl mir, mich zu den Schaukästen zu begeben. Dort stünde eh alles angeschrieben - spricht's und widmete sich einem Privatgespräch. Dermaßen vom Service überwältigt, teilte ich die beiden Blätter mit großer Geste wie Jesus einst das Brot und empfahl mich auf eine Art, die meiner Mutter unangenehm gewesen wäre.

Wieder auf der Straße, stöpselte ich mir zur Gemütsberuhigung die Hörer meines Discmans in die Brillenhalterungen und lauschte der australischen Band The Go-Betweens, genauer: dem Album Oceans Apart. Ein Song davon, Finding You, ist seit Kurzem ständig in der TV-Werbung eines Konkurrenzanbieters zu hören. Die Werbung verstehe ich zwar nicht, trotzdem überlege ich nun jedes Mal, ob ich das als Zeichen deuten soll, den Anbieter zu wechseln. Hm. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 6.10.2005)