Bei den Wien-Wahlen wird bekanntlich nicht nur über die Besetzung des Gemeinderates entschieden, sondern auch über die 1112 Mandate in den Bezirksvertretungen.
"Keine Partei" kämpft mit - inzwischen zensurierten Plakaten. "Baumarx - Do it yourself!" prangte darauf - aufgehängt in Schaufenstern von Geschäftslokalen im Bezirk. Bis schließlich die Schömer-Baumax-Unternehmensgruppe per Anwaltsbrief zum Abhängen aufgefordert hat.
Kunst, wem Kunst gebührt. Doch für ein Kunstwerk selbst Pate zu stehen, war dem kunstaffinen Unternehmen - bekanntlich auch Inhaber der Sammlung Essl - letztlich zu viel. "Da es weder unsere Absicht war, für Baumax zu werben, noch die Firma in ihren Markenrechten zu stören, haben wir das monochrom-Logo von allen unseren Materialien entfernt", sagt Kurt Wendt, Ex-KPÖ-Aktivist und Mitinitiator von "Keine Partei". Von Baumax hieß es dazu am Mittwoch: "Es ist verständlich, dass wir uns dagegen aussprechen, unser Logo für politische Zwecke zu verwenden."
Nicht nur Wendt bereiten seine Plakate Probleme. Sina Farahmandnia kandidiert in Wien-Neubau für die SPÖ auf Bezirksebene. Auf Platz 17. Nach der letzten Wien-Wahl stellte die SPÖ zwölf Mandatare im grün-regierten Bezirk. Um nicht nur Zählkandidat zu sein, muss er also weiter nach vorn. Daher führt er einen Vorzugsstimmenwahlkampf.
Zum Leidwesen der eigenen Partei mit gewagten Plakaten: "Ich kümmere mich auch um die kleinen Dinge", steht da zu lesen. Am Bild: Zwei nackte Männer, die sich gegenseitig ans Gemächt fassen. "Nicht sehr lustig", hieß es aus der Wiener SPÖ - der Kandidat wurde zum Gespräch geladen. Man einigte sich auf einen Kompromiss: sie werden nur mehr in Lokalen aufgehängt.