Die Opposition vermutet allerdings, dass die neu gegründete Gesellschaft vor allem eines schaffen soll: Versorgungsposten. Immerhin gilt es, einen Geschäftsführer und vier Aufsichtsräte zu besetzen. "Damit Sozialministerin Ursula Haubner ihre Leute versorgen kann, wird das entsprechende Gesetz nun durchs Hohe Haus durchgepeitscht", meint SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl, "ohne Begutachtungsverfahren und ohne Behandlung im Familienausschuss." Dies ist technisch möglich, weil die Regierungsparteien bei der letzten Parlamentssitzung einen so genannten Fristsetzungsantrag gestellt haben.
Als Kandidaten für die Geschäftsführung im Gespräch sind zwei enge Haubner-Vertraute: die Kabinettschefin Irene Slama, die die Gründung der Management GmbH maßgeblich betrieben hat, und Familienreferent René Schmidpeter. Beide stammen aus katholisch-konservativem Umfeld: Slama arbeitete zuvor für das katholischen Familienwerk in Klagenfurt, Schmidpeter kommt von der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Kuntzl vermutet aber noch einen anderen Grund für die plötzliche Eile: "Die Gründung dieser Gesellschaft soll offenbar an der Öffentlichkeit vorbei beschlossen werden."