Nicht immer ist es ratsam im Internet wahllos auf einen Link zu klicken. Laut der weltweit tätigen Sicherheitsfirma Surf Control ist die Anzahl von kriminellen Links (URLs) im vergangenen Jahr um fünf Millionen gestiegen und hält derzeit bei über 12 Millionen registrierten, schädlichen Websites. In den vergangenen zwei Wochen seien allein rund 350.000 neue Links auf die schwarze Liste dazugekommen.

Gefährlicher Trend

Grund für diesen hohen Anstieg ist laut Gernot Huber von Surf Control ein "gefährlicher Trend": Spam und Viren sind getrennt voneinander relativ leicht unter Kontrolle zu bringen. Werden verschiedene Protokolle - wie etwa E-Mail und Web - miteinander vermischt, entstehen neue Gefahren, die für den Konsumenten oft unerkannt bleiben.

"Diese Technologien werden immer ausgefeilter. Hinter einem Spendenaufruf für die Opfer des Hurrikans "Katrina" verbarg sich unlängst eine so genannte Phishing-Site, die Kreditkartendaten sammelte", erklärte Huber am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Der Spendenaufruf kam per Mail, die einen Link zu einer Website enthielt, die mit der des amerikanischen Roten Kreuzes vollkommen identisch war. Dort musste der User seine Daten eintragen. Mit dieser Strategie sei nach wie vor ein "gutes Geschäft" zu machen, so Huber. Auch "Keylogger" verbreiten sich immer mehr. Hierbei installiert sich über Spam eine Software, die im Hintergrund unbemerkt schlummert, bis der User auf einer Homepage Kenn- und Passwort eingibt. Diese werden dann weiter verschickt.

Gering

Im Vergleich zu den weltweit täglich online gehenden Sites seien zwölf Millionen kriminelle Webpages jedoch ein relativ geringer Anteil, meinte Huber. Zwei Drittel der gefährlichen Links stammen aus den USA, nur etwa eine Million sind deutschsprachigen Ursprungs. (APA)