"Sie sind ja die Mutter von unserem Pezi", sollen die Schwestern daraufhin die Mutter des "kleinen Bären" begrüßt haben und gaben ihm einen Namen, den er fortan jahrzehntelang zu tragen hatte, ohne dass viele wussten, dass der Sohn eines kommunistischen Betriebsrates der Puch-Werke in Graz - wie sein Vater - Franz hieß.
Voves wuchs mit einer Schwester und zwei Brüdern in einer Zweizimmerwohnung in der Puch-Siedlung auf, wo seine Eltern ihm "soziales Denken und Handeln intensiv vorlebten".
Durch sein Elternhaus sei er immer schon "ein politischer Mensch gewesen", beschreibt Voves sich selbst. Die steirische SPÖ übernahm er vor drei Jahren in einem zerstrittenen, desolaten Zustand vom Universitätsprofessor Peter Schachner-Blazizek.
Seine Karriere war zunächst aber eine sportliche: Bis 1977 war Voves Mittelstürmer der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft und des ATSE Graz, mit dem er 1975 Meister wurde. Ab 1978 arbeitete der junge Betriebswirt dann in einem Steuerbüro, ein Jahr später begann seine Karriere in der Merkur Versicherungs AG, wo er es 1989 bis ganz hinauf in den Vorstand schaffte.
Als der Finanzvorstand einer Versicherung dann im Winter 2001 überraschend mit 98 Prozent an die Parteispitze gewählt wurde, hielten ihn zu Beginn viele für zu aalglatt, zu proper und zu farblos neben der charismatischen VP-Landesmutter Waltraud Klasnic. Doch als sich der ehemalige Eishockey-Crack auf dem politischen Terrain etwas warm gespielt hatte, vernahm man zunehmend kämpferische Töne vom "schönen Franz", wie ihn Mitarbeiter scherzhaft nennen.
Den Rest erledigte die gegnerische Mannschaft: Der Pannenmarathon der ÖVP mit Stationen in Estag, Spielberg und Herberstein half dem Neueinsteiger, der nun für das höchste Amt der Provinz bereitsteht. Für die SPÖ ist das - abgesehen von einem kurzen Interregnum von ein paar Monaten 1945 - das erste Mal, das ein Kandidat aus ihren Reihen Landeshauptmann wird. Nach dem Krieg hatten die Alliierten Reinhold Marhold bis zur ersten Wahl eingesetzt.