Was einem auf diesem Planeten wiederfahre, meint F. jedenfalls seit heute morgen, lasse sich in zwei Schubladen unterbringen: Missverständnis steht auf der einen. Und Zufall auf der anderen. Und in seinem Telefon-Fall sei der Akt eben nun von der einen in die andere transferiert worden.
Callcenter-GAU
F. hatte zusammengefasst – beim Versuch, sich einen günstigen Ferngesprächsfestnetzanschluss (dort, wo seine Auslandsgesprächspartner leben ist skypen nämlich nicht ganz so leicht möglich wie hierzulande) installieren zu lassen, den scheinbar seit dem Siegeszug des Callcenters ganz normalen Service- und Dienstleistungs-GAU durchlebt: Was ihm zuvor als schnelles Service versprochen worden war, ging nicht einmal gar nicht.
Die Fopperei gipfelte darin, dass man ihm erklärte, Installationstermine, die ihm nie bekannt gegeben worden waren, versäumt zu haben. F. war sauer. Aber als er zur Überzeugung gelangt war, dass er mit ganz normalem Kundenverhalten – also bravem Abwarten und Warteschleifenbevölkern – nie und nimmer die versprochene Leistung bekommen würde, klagte er sein Leid eben öffentlich.
Rückruf
Jetzt tut ihm das aber leid. Denn schon wenige Stunden nachdem F.s Klage sich aus seinem allerprivatesten Kreis in die Welt hinausbewegt hatte, rief man bei ihm an. Und das, obwohl ihm doch niemand – im Gegensatz zu so vielen anderen Gelegenheiten – einen Rückruf versprochen hatte. Und obwohl ihm wenige tage zuvor gesagt worden war, dass er seinen Telefonanschluss frühestens Ende Oktober bekommen werde, wird nun schon oh Wunder Mitte nächster Woche das F.sche Heim aufsuchen.